03.12.2018

Millionenbetrüger bestreitet Täuschungsabsicht

Den ganzen Morgen dauerte am Montag die Befragung des Millionenbetrügers A.G. vor dem Kreisgericht Rheintal in Altstätten. Er akzeptierte, dass man sein System «Schneeballsystem nennen kann». Die Anleger verloren insgesamt mehrere Millionen Euro. Absichtliche Täuschung bestritt der Mann.

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 03.11.2022
A.G., der zuletzt in Altstätten gewohnt hatte, ist seit drei Jahren im vorzeitigen Strafvollzug in Saxerriet. Im Gerichtssaal, der sich im 5. Stock des Rathauses befindet, waren so viele Stühle bereitgestellt wie hier wahrscheinlich noch nie: gut vierzig. Tatsächlich mitverfolgt haben zwölf Interessierte, vor allem Geschädigte, am Montag Morgen den Prozess, dazu die beiden Polizisten, die den Angeklagten hergebracht hatten.Dem Angeklagten wird vorgeworfen, von August 2010 bis September 2014 Anleger mit sogenannten Darlehensbeteiligungsverträgen in täuschender Absicht zur Einzahlung von Geldern im Gesamtbetrag von mehreren Millionen Euro verleitet zu haben.Gegenüber dem Gericht sagte A.G., er sei sich bewusst, dass er einen grossen Schaden angerichtet und Schulden in der Höhe von mehreren Millionen Franken habe, die zurückzuzahlen ihm, wie er meinte, nie gelingen dürfte.Der Angeklagte war früher Hobbyrennfahrer und gab sich als Sportmanager aus. Obschon er ein unvergleichliches Lügengebäude errichtet hatte, meinte er vor Gericht, es sei nie seine Absicht gewesen, Anleger zu betrügen.Zur Sprache kam auch die Umwandlung einer GmbH mit 20000 Franken Kapital in eine Millionen-Aktiengesellschaft. A.G. verkaufte wertlose Aktien und betrog auch so viele Anleger. Vor Gericht behauptete er am Montag Morgen, sich dessen nicht bewusst gewesen zu sein.Am Nachmittag kommen nun wohl der Staatsanwalt und der Verteidiger ausführlich zu Wort.