14.10.2018

Mit dem Minimum zum Maximum

Der FC Rüthi gewinnt ein Spiel, das er gewinnen musste. Beim 3:1 gegen Balzers II musste der FCR nicht ganz an seine Grenzen gehen: Obwohl die Entscheidung erst spät fiel, war der Rüthner Sieg nie in Gefahr.

Von Remo Zollinger
aktualisiert am 03.11.2022
Remo ZollingerRüthi ist in guter Form. Daran ändert die Niederlage vor einer Woche in Triesenberg nichts: Die Tomas-Elf bleibt der Tabellenspitze auf den Fersen, weil sie besser besetzt ist als die meisten Gegner. Das zeigte sie beim 3:1 gegen Balzers II. Dies, obwohl der Auftritt teils minimalistisch wirkte. Der FCR hätte seine Nerven und die des Trainers schonen können, hätte er seine Chancen in der ersten Hälfte besser genutzt. Doch die Entscheidung fiel erst in den letzten zehn Minuten – mitunter begünstigt durch die äusserst passive Abwehr der Gäste.Diese kurze Zusammenfassung zeigt schon, wie verdient Rüthis Sieg war. Wirklich in Gefahr war er nie, trotz der erst späten Tore. Besonders in der Abwehr traten die Oberrheintaler äusserst souverän auf. Die von den starken Innenverteidigern Matej Tomas und Fatih Akel angeführte und durch die flinken, wachsamen Aussenbacks Fabian Kobler und Robin Sonderegger ergänzte Abwehr liess sich nur einmal knacken. Es war die 37. Minute, als es ihnen einmal zu schnell ging und Jonas Vogt zum Pausenresultat von 1:1 traf. Mehr reelle Torchancen gestand Rüthi dem Gegner nicht zu.Der FC Rüthi hätte zur Pause führen müssenAuf der Gegenseite sah es anders aus. Das Pausenresultat täuscht über das Gesehene hinweg. Rü­thi erspielte sich vor dem Ausgleich vier gute Chancen, wovon es aber nur eine, die letzte, nutzte. Nach zehn Minuten tauchte Imer Kamberi gefährlich vor Balzers’ Goalie auf. Zehn Minuten danach setzte Jérôme Lüchinger einen Kopfball nach einer Ecke knapp daneben, gefolgt von einer vergebenen Chance des wuchtig heranstürmenden Topskorers Bernhard Allgäuer. Das 1:0 folgte nach einer halben Stunde, als Gjon Koci das Leder nach schöner Vorarbeit von rechts über die Linie drückte. Das Tor war mehr als fällig, doch Rüthi rettete diesen Vorsprung nicht in die Pause.Beim 1:1 ging es zum Seitenwechsel und lang, sehr lang blieb es bei diesem Resultat. Die meisten der wenigen Zuschauer langweilten sich in der zweiten Hälfte, weil gar nichts geschah. Das war nicht einmal nur schlecht, denn hinten liess Rüthi nichts anbrennen und Balzers hatte keine Chance – allerdings blieb die Offensive in dieser Phase des Spiels vieles schuldig. Einen Aufschwung erlebte sie erst, als Trainer Ante Tomas die Offensivleute Marc Schneider und Pascal Zäch einwechselte.Ein Assist und ein Tor: Zäch wird MatchwinnerLetzterer tauchte nach einem Eckball erstmals gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf. Obwohl er weit über das Ziel schoss, kündigte er an, sich nicht mit dem Remis anfreunden zu wollen. So lancierte Zäch zehn Minuten vor Schluss mit einem feinen Aussenristpässchen Captain Alexander Sala, der mit einem Linksschuss aus kurzer Distanz das 2:1 erzielte. Sechs Minuten danach traf Zäch selbst zum 3:1 – die Balzner Abwehr machte es ihm denkbar leicht und zeigte keine Gegenwehr. Der wuchtige und gleichzeitig präzise Abschluss war aber doch stark. Plötzlich ging es ganz einfach.Es war der Schlusspunkt hinter eine Partie, in der Rüthi keinen riesigen Aufwand betrieb, um zu drei Punkten zu kommen. Gegen bessere Gegner könnte diese Leistung vielleicht nicht reichen – besser denkbar ist aber, dass Rüthi sich gegen bessere Gegner noch um einiges zu steigern weiss.3. Liga, Gruppe 2FC Rüthi – FC Balzers II 3:1 (1:1)Rheinblick – 75 Zuschauer – SR: Reichmuth.Tore: 29. Koci 1:0, 37. J. Vogt 1:1, 80. Sala 2:1, 86. Zäch 3:1.Rüthi: Blaser; F. Kobler, Akel, Tomas, Sonderegger; Allgäuer, Lüchinger, Sala, Koci; Bojaxhi; Kamberi. Eingewechselt: A. Kobler, Zäch, M. Heeb, Schneider.Balzers II: R. Vogt; F. Vogt, Y. Heeb, Kaufmann, D. Ferreira; K. Ferreira, Tinner, Bibaj, Kadic, Eidenbenz; J. Vogt. Eingew.: Behluli.Gelbe Karten: 31. Sala, 84. Y. Heeb.