Fussball 10.04.2024

Montlingen erneut tief in der Nachspielzeit düpiert

Der FC Montlingen schien das Nachtragsspiel in Au lange im Griff zu haben, da gaben die Gastgeber nochmal alles und erarbeiteten sich das 1:2. Und in der sechsten Nachspielminute folgte sogar noch das 2:2.

Von Remo Zollinger
aktualisiert am 10.04.2024

Allzu reich an Höhepunkten war Au-Berneck gegen Montlingen nicht, dennoch war es ein hochdramatisches Spiel. Die Gastgeber, die auf die in Wittenbach verletzten Endrit Bekjiri und Fabio Staudacher verzichten mussten, nahmen sich vor, für ebendiese beiden Spieler eine Topleistung abzurufen. Dies wollte natürlich auch Montlingen, das im Abstiegskampf dringend auf Punkte angewiesen ist.

So begann das Spiel dann auch animiert. Nach fünf Minuten blieb ein Freistoss von Montlingens Elton Aliji zwar in der Mauer hängen, in der Fortsetzung dieser Aktion gelangte der Ball dann aber zu Mauro Malacrida, der den Pfosten traf. Au-Berneck kam daraufhin nach einem Missverständnis in Montlingens Abwehr fast zum ersten Tor der Partie, es fiel aber noch nicht. Danach war das Spiel lange ausgeglichen, ohne dass sich zu viel ereignet hätte.

Montlingen legt vor dem Seitenwechsel vor

Erst in der Schlussviertelstunde der ersten Halbzeit gab es die nächsten Chancen, es waren aber gute. Zuerst fiel der Ball nach einem eigentlich schlecht getretenen Freistoss dem Auer Goalgetter Flamur Bojaxhi vor die Füsse, er schoss aber drüber. Dann brauchte es alle Zentimeter Körpergrösse des Auer Torhüters Joel Eugster, um einen Freistoss von Valdet Istrefi abzuwehren. Wenig später rettete Furkan Sarac auf der Linie gegen einen Fallrückzieher Bojaxhis. Das erste Tor fiel dann doch noch vor der Pause, Malacrida brachte den FCM mit einem Flachschuss mit 1:0 in Führung.

Nach dem Seitenwechsel hatte, wie zuvor, Au-Berneck mehr Spielanteile, torgefährlicher waren aber die Gäste. Ein Mix aus Pech, Missverständnis und Unvermögen ermöglichte Montlingen dann das 2:0 – Malacrida setzte sich durch und spielte in die Mitte zu Endrit Leka, der das zweite Tor markierte.

Konkrete Offensivszenen hatte Au-Berneck in dieser Phase nicht – bis es durch ein Handspiel im Montlinger Strafraum zu einem Penalty kam. Daniele Varano trat gegen Fabian Lüchinger an und der Montlinger Schlussmann parierte den gar nicht so schlecht geschossenen Penalty bravourös. Danach kam es jedoch zu einer der entscheidenden Szenen: Malacrida wurde nach Kritik am Schiedsrichter in der 63. Minute mit der direkten roten Karte vom Platz gestellt. Der FCM hat seit dem Winter drei Spiele bestritten – und keines davon zu elft beendet, dreimal gab es eine rote Karte.

Au-Berneck gibt nicht auf und belohnt sich

Obwohl Montlingen in der Folge clever verteidigte und auch weiter nach vorne spielte, war es nun ein dramatisches Spiel. Es gab viele Unterbrüche, die eine oder andere Rudelbildung und eine Vielzahl an gelben Karten. Au-Berneck gab derweil nicht auf und liess sich auch davon nicht beeindrucken, in der 83. Minute das fast leere Tor nicht getroffen zu haben.

Fünf Minuten später setzte sich nämlich der unermüdliche Flamur Bojaxhi auf der linken Seite durch, spielte den Ball in die Mitte, wo er über einen kleinen Umweg zu Ardit Vezaj kam. Dieser fackelte nicht lange und erzielte das 1:2. In der Nachspielzeit rannten die Gastgeber an, während den Gästen die Kräfte zu schwinden schienen. Und in der Tat kam Au-Berneck noch zum Ausgleich: Nach fünfeinhalb Minuten Nachspielzeit köpfte der eingewechselte Azan Rahimi den Ball zum 2:2 ins Tor – und dabei blieb es.

Montlingen hat so innerhalb von vier Tagen zweimal in der Nachspielzeit ein entscheidendes Tor kassiert, was sich im Abstiegskampf noch rächen könnte. Ohne diese Gegentore hätte der FCM jetzt einige Punkte mehr.

2. Liga, Gruppe 1
Au-Berneck – Montlingen 2:2 (0:1)
Degern, Wisen – 280 Zuschauer
Tore: 44. Malacrida 0:1, 53. Leka 0:2, 88. A. Vezaj 1:2, 96. Rahimi 2:2.
Au-Berneck: J. Eugster; Popescu, F. Dierauer, S. Vezaj, T. Dierauer (69. A. Eugster); Benmbarek, D. Varano, Lamorte (87. Ahmadi), Lakna (61. Rahimi); A. Vezaj, Bojaxhi.
Montlingen: F. Lüchinger; Wörnhard, Lukic, Haltiner, Sarac; D’Amico; Malacrida, N. Lüchinger, Leka (93. Ramadani), Aliji (91. Büchel); Istrefi (86. Zoller).