proLitteris
Altstätten 15.05.2025

Nach Serie von Diebstählen und Sachbeschädigungen: Junger Marokkaner erhält harte Strafe vor Kreisgericht

Ein Marokkaner, der als 19-Jähriger rund 30 Straftaten beging, wurde zu einer Gefängnisstrafe verurteilt und wird zudem des Landes verwiesen. Derzeit gebe es «leider einige Delinquenten» unter den Asylbewerbern, sagte Stadtpräsident Ruedi Mattle an der Bürgerversammlung vom Mittwoch.

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 15.05.2025

Über den Fall berichtete die Redaktion am 7. Mai unter dem Titel «Kaum angekommen, stahl der junge Gast». An der Hauptversammlung der SVP Rheintal am 8. Mai wurde beklagt, dass Gerichte in derartigen Fällen generell angeblich zu milde urteilten und Richter eine Landesverweisung zu oft mit Berufung auf die Härtefallklausel verzichteten. Auf das Kreisgericht Rheintal trifft dies nachweislich nicht zu: In der jüngeren Vergangenheit wurde jeweils konsequent eine Landesverweisung ausgesprochen, wenn sogenannte Katalogdelikte begangen wurden.

Zu diesen Katalogdelikten gehören nicht nur schwerwiegende Taten wie Mord oder schwere Körperverletzung, sondern beispielsweise auch Diebstahl in Verbindung mit Hausfriedensbruch. Der junge Marokkaner, der sich am 7. Mai vor dem Kreisgericht zu verantworten hatte, wurde zu einer Landesverweisung von sieben Jahren verurteilt.

Schuldig in acht Anklagepunkten

Das Kreisgericht Rheintal sprach den geständigen Mann in acht Anklagepunkten schuldig. Sie lauten: Gewerbsmässiger und bandenmässiger Diebstahl, mehrfache Sachbeschädigung, mehrfacher Hausfriedensbruch, rechtswidrige Einreise, rechtswidriger Aufenthalt, verbotenes Überschreiten von Gleisen und mehrfacher Konsum von Betäubungsmitteln.

Mit seinem Urteil folgte das Gericht weitgehend dem An­trag der Staatsanwaltschaft, die 48 Monate Gefängnis und zehn Jahre Landesverweisung beantragt hatte. Die Abweichungen liegen, einfach gesagt, in juristischen Feinheiten bei der Strafzumessung begründet.

Die Beute des Mannes hat einen Gesamtwert von über 30’000 Franken, der Sachschaden beläuft sich auf fast 58’000 Franken. Die meisten Delikte beging er – öfter in Begleitung – ausserhalb des Rheintals. Aber auch in unmittelbarer Nähe des Altstätter Bundesasylzentrums wurde er straffällig. Beim Asylzentrum trat er gegen die Scheibe der Eingangstür, beim nahen Bahnhof stahl er im Laden sowie ein Velo. Auf drei Bauernhöfen, wo er in Autos nach Wertsachen suchte, erbeutete er 5, 70 und 15 Franken. Auch eine Pizzeria in Hinterforst suchte er heim. Sachschaden dort: 8400 Franken. Beute: 539 Franken.

Stadtpräsident nahm Bezug auf das Problem

Altstättens Stadtpräsident Ruedi Mattle bezog sich an der Gemeindeversammlung vom Mittwoch ebenfalls auf Täter wie den jungen Marokkaner. Derzeit gebe es «leider einige Delinquenten» unter den Asylbewerbern, meinte er. Die Stadt sei deswegen mit Bund, Kanton und Polizei in Kontakt, um dem Problem möglichst wirkungsvoll zu begegnen.

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