Die Chorvereinigung Rheintal bestand bislang aus dem Zusammenschluss der Männer- und Frauenchöre sowie der Gemischten Chöre. Die Vereinigung bezweckte die Pflege und Förderung des Chorgesangs, des Nachwuchses und der Freundschaft unter den Mitgliedern.
Im Jahr 1850 wurde unter dem früheren Namen «Rheintalischer Sängerverband» ein Verein gegründet, der im Jahr 2007 den zeitgemässen Namen «Chorvereinigung Rheintal» erhielt. Der Chorvereinigung Rheintal gehörten bisher 15 Chöre an.
Seit dem Höchststand von 23 im Jahr 1995 musste ein erheblicher Rückgang infolge Auflösung mehrerer Chöre festgestellt werden. Eine 175-jährige Institution ist somit nun Geschichte geworden.
Nicht mehr doppelspurig
Auf Kantonsebene besteht mit dem St. Galler Kantonalgesangsverein (SGKGV) ein Verband, der wie die Chorvereinigung Rheintal die Förderung des Chorgesangs zum Hauptziel hat. Das Vorhandensein von regionalem und kantonalem Gesangsverband wurde mit der Zeit als unnötig und doppelspurig empfunden. Der SGKGV ergriff deshalb vor drei Jahren die Initiative und ersuchte die regionalen Verbände um ihre Meinung zu einer allfälligen Neuorganisation.
Die Chorvereinigung Rheintal und andere noch aktive regionale Verbände stimmten in Konsultativabstimmungen der Neuausrichtung zu und wünschten eine Auflösung der parallelen Verbandsstrukturen. Diese Beschlüsse wurden unter dem Eindruck gefasst, dass die Verbandsorgane statutenmässig immer schwieriger zu besetzen und die Verbandsstrukturen überschaubar und so einfach wie möglich sein sollen. Der SGKGV plant seither eine zeitgemässe Struktur des Verbandswesens im Kanton, indem eine Kommission der Regionen des SGKGV die Wünsche der Chöre abholen soll.
Insbesondere ist zugesichert worden, dass der SGKGV das Patronat über ein regionales Gesangsfest ausüben werde, sollte es keine regionalen Verbände mehr geben. Der vertikale Austausch zwischen den Chören, in vier Regionen des Kantons gegliedert, und dem kantonalen Verband soll verbessert werden.
Seit Jahren keine neuen Argumente
Eine der vier Regionen wird das Rheintal mit Werdenberg und Sargans umfassen. Der SGKGV konnte die Neuorganisation bisher noch nicht in Form einer Statutenrevision regeln. Trotz dieser Pendenz und weil seit drei Jahren keine neuen Argumente für ein Beibehalten der Verbandsstrukturen bekannt geworden sind, empfahl der Vorstand der Chorvereinigung Rheintal ihren Delegierten die Auflösung des Vereins.
Meinungsaustausch soll beibehalten werden
Die Delegierten stimmten der Auflösung der Chorvereinigung Rheintal ohne Diskussion und einstimmig zu. Das bedeutet für die Rheintaler Chöre, dass sie nun nicht mehr zwei Verbänden, sondern nur noch einem Verband angehören.
Der Meinungsaustausch im regionalen Rahmen soll beibehalten werden. Als «Verbindungsmann» zwischen den Chören und dem SGKGV stellte sich der Präsident des Männerchors Altstätten, Urs Dörig, zur Verfügung.
Ernennung zu Ehrenmitgliedern
Drei zurücktretende Vorstandsmitglieder durften zudem mit kräftigem Applaus zu Ehrenmitgliedern der Chorvereinigung Rheintal ernannt werden. Antoinette Steiger führte während 21 Jahren die Kasse und ebenso lange amtete Walter Frei als Aktuar. Auch Vizepräsidentin Gaby Schmid wurde für ihre zwölfjährige verdienstvolle Vorstandstätigkeit zum Ehrenmitglied ernannt.
Die Delegierten sprachen der Präsidentin Claudia Sgier und Vorstandsmitglied Max Kobler für ihre sechs, beziehungsweise dreijährige Vorstandstätigkeit ihren Dank aus. Die übrigen statutarischen Traktanden konnten ohne Voten und Gegenstimmen behandelt werden.
Neue Verbandsstrukturen für die Rheintaler Chöre