Seitenblick 09.01.2023

Nicht Weltklasse, aber immerhin Deutsch-Meister auf dem Velo

Auch wenn 2022 kein Schweizer Radsportler eine Grand-Tour-Etappe gewann, waren drei von ihnen besser als alle Deutschen, Österreicher und Luxemburger.

Von Yves Solenthaler
aktualisiert am 09.01.2023

Die besten Strassenradrennfahrer aus den deutschsprachigen Ländern sind Schweizer: Stefan Küng setzte sich in der Jahreswertung 2022 deutlich vor Marc Hirschi und Mauro Schmid durch.

Schweizer und Schweizerinnen an der Spitze

Die Rangliste wurde vom Online-Newsportal radsport-news.com aufgrund eines detaillierten Punkteschemas errechnet und in den letzten Wochen des Jahres in absteigender Reihenfolge präsentiert. Berücksichtigt wurden Profis aus Deutschland, Österreich, Liechtenstein, der Schweiz und, etwas überraschend, Luxemburg. Auch bei den Frauen gibt’s inzwischen eine solche Jahreswertung. Dort ist die Präsentation noch im Gange, am Montag wurde erst der fünfte Platz veröffentlicht. Es ist absehbar, dass die Schweizerinnen Elise Chabbey und Marlen Reusser ebenfalls ganz vorne auftauchen.

Wieso Luxemburg, aber nicht Belgien?

Im globalen Vergleich sieht’s anders aus, da ist nur Küng als Siebter der Weltrangliste vorne dabei, aber immerhin ist die Schweiz Deutsch-Meisterin. Allerdings kann man sich fragen, weshalb in der Rangliste Luxemburg, aber nicht Belgien und Italien berücksichtigt werden, wo es ebenfalls deutschsprachige Minderheiten gibt.

Aber es gibt Sportarten, in denen die Schweiz auch diesem Vergleich standhalten würde, sogar auf dem Rad (Mountainbike). Im Ski alpin sieht’s zurzeit im ewigen Duell mit Österreich ebenfalls gut aus.

Portugiesen sprechen nicht deutsch

Sogar in der internationalsten Sportart muss sich die Schweiz vor ihren Nachbarn nicht verstecken: Trotz Debakels gegen Portugal war die Schweizer Fussballnati an der WM in Katar die beste deutschsprachige Mannschaft. Wir können es uns sogar leisten, in dieser Rangliste mit Belgien und Italien zu rechnen.