04.10.2019

Pavillonartiger Bau auf 1. Platz

Das Bruggerhorn-Siegerprojekt stammt von Zürchern. Das beste Projekt aus dem Rheintal liegt auf dem 6. Rang.

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 03.11.2022
Gert BrudererDas Projekt der Baumgartner Bär Architekten ist von allen 143 eingereichten Vorschlägen für neue Bruggerhorn-Infrastrukturanlagen als das beste auserkoren worden.Damit gewinnt ein erst vor eineinhalb Jahren gegründetes Architekturbüro zweier junger Frauen. Michèle Bär ist 35, Nicole Baumgartner 36.Beim Wettbewerb für eine Schulanlage in Davos hat das Duo bereits einen dritten Preis gewonnen.Nicole Baumgartner hat insofern einen Bezug zum Rheintal, als ihr Gatte Remo aus Diepoldsau stammt. Auch er ist Architekt in Zürich.Im Rheintal war Nicole Baumgartner schon zweimal tätig – als Projektleiterin beim Bau der Altstätter Blumenfeld-Alterswohnungen sowie bei einem Einfamilienhaus-Umbau in Diepoldsau.Auch junge Rheintaler erfolgreich – mit 6. RangAls bester Vorschlag der von Rheintaler Architekten eingereichten Projekte liegt jenes der Diepoldsauer Ventira-Architekten auf dem sechsten Platz. Das junge Architekten-Duo hat auch schon andere Wettbewerbe erfolgreich bestritten; zuletzt gewannen Felicitas Wolf und Wolfgang Juen bei einer Konkurrenz von insgesamt 135 Arbeiten eine von fünf Goldmedaillen.Für das Strandbad Bruggerhorn schlug das Diepoldsauer Duo zwei separate, parallel verlaufende, längliche Baukörper von unterschiedlicher Länge vor – mit grosszügigem Freiraum zum Wasser und mit guter Übersicht in Richtung Liegewiese.Siegerprojekt mit LaubengängenDas Siegerprojekt ist eine flache, hofartige Anlage, dessen Zwischenraum durch grosszügige Laubengänge und Garderobeneinheiten geprägt ist.Der pavillonartige Bau habe «den sommerlichen Charakter einer Badeanstalt und erinnert an die Zeit der früheren Kastenbäder», schreibt die Jury.Die Holzkonstruktion auf einer Monobetonplatte besticht mit sorgfältig konstruierten Fassaden. Dem Projekt werden auch vorbildliche Raumeinteilungen und Voraussetzungen für den betrieblichen Ablauf bescheinigt, wobei «der Bezug zur Liegewiese und zum Wasser noch etwas gestärkt werden könnte».In einer grossen Halle an der Walzenhauserstrasse 9 sind alle eingereichten 143 Projekte ausgestellt.Bei der Eröffnung der Ausstellung nannte Gemeinderat Bruno Zoller, der die Strandbadkommission präsidiert, die vom Siegerprojekt erfüllten Beurteilungskriterien. Es passt sich perfekt in die Umgebung ein, hat die erwartete architektonische Qualität, ist funktional und erfüllt zudem die Anforderungen an Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit.Grosses Augenmerk wird angesichts vieler aktueller Projekte im Dorf auch auf die Kosten gelegt. Zoller sagte, im Durchschnitt lägen die eingereichten Wettbewerbsprojekte eher bei 7 als bei den 6 Mio. Franken, die man sich vorstelle.Allerdings lägen erst Volumenrechnungen und noch keine Kostenvoranschläge vor.Wie es zeitlich weitergeht und wann die Bürgerschaft über den Baukredit abstimmen kann, ist noch offen. Bruno Zoller drückte seine Hoffnung auf breite Zustimmung aus.Das Bruggerhorn-Areal gehört der OrtsgemeindeDen Wettbewerb hat das St. Galler Büro Strittmatter Partner begleitet.Als Fachpreisrichter wirkten der in Wolfhalden lebende Architekt Hubert Bischoff, der Zürcher Architekt Michael Meier sowie Rita Mettler, Landwirtschaftsarchitektin (Gossau/Berlin).Bruno Zoller und der St. Margrether Bauverwalter Claudio Pallecchi gehörten als Sachpreisrichter der Jury an. Als Mitglieder mit beratender Stim-me wirkten Gemeindepräsident Reto Friedauer, Gemeinderat Peter Staub, Bademeister Christian Baumgartner, Gastroberater Josef Müller-Tschirky und Ortsverwaltungsratspräsident Rolf Künzler. Künzler war da-bei, weil das gesamte Brugger-horn-Areal der Ortsgemeinde gehört.Eben erst wurde der Baurechtsvertrag für weitere 50 Jahre verlängert.HinweisAlle Projekte sind an der Walzenhauserstrasse 9 ausgestellt, von Mo, 7. Oktober, bis Mi, 16. Oktober. Öffnungszeiten: Mo, Di und Mi jeweils von 16 bis 17 Uhr, zudem am Do, 10. Oktober, von 16 bis 17 Uhr, am Fr, 11. Oktober, von 16 bis 18 Uhr und am Sa, 12. Oktober, von 10 bis 13 Uhr.