26.06.2020

Reisebüros sind startklar

Sommerferien sind vielerorts wieder ohne Einreisebeschränkungen möglich.

Von Susi Miara
aktualisiert am 03.11.2022
Susi MiaraDie Reisebüros gehören zu den grossen Verlierern der Coronakrise. Viele sind heute noch mit Annullierungen von bereits länger gebuchten Reisen beschäftigt. Nun öffnet ein Land nach dem anderen wieder die Grenzen. Es wäre vorstellbar, dass der Ansturm für Feriendestinationen am Meer gross sei. Eine Umfrage in den Reisebüros zeigt jedoch ein anderes Bild.Viele Rheintaler werden in der Schweiz bleiben«Das Interesse für Ferien im Ausland ist noch recht verhalten», sagt Reto Kuratli, Geschäftsführer von Bernhard Reisen mit Filialen in Oberriet und Goldach. Die Leute seien noch sehr verunsichert. «Da sich die Situation täglich ändert, ist es auch für uns schwierig, die Kunden zu beraten», sagt Kuratli.Das grösste Problem sei der Transport. «Wir wissen nicht, ob die Fluggesellschaften die gebuchten Flüge auch durchführen», erklärt Kuratli. Er vermutet, dass viele Rheintalerinnen und Rheintaler dieses Jahr ihre Ferien in der Schweiz verbringen werden und hofft, dass sich die Situation bis im Herbst normalisiert. «Ich wäre optimistisch, wenn ich sagen würde, dass wir 30 Prozent des letztjährigen Umsatzes erreichen», sagt Kuratli. Und: «Für die Reisebüros wird es ein schwarzes Jahr.» Ab Altenrhein in den MittelmeerraumDie beiden Reiseveranstalter Rhomberg Reisen aus Dornbirn und High Life Reisen mit einer Filiale in Altenrhein spannen mit dem Airport St. Gallen-Altenrhein und der Fluggesellschaft People’s zusammen. High Life Reisen möchte ab 29. August das volle Programm wieder aufnehmen. «Die von uns angebotenen Feriendomizile in Sardinien, Kroatien und Mallorca sind von uns geprüft», erklärt Geschäftsführer Michael Nachbaur. Ausserdem handle es sich um Nischendestinationen, abseits der Massen und mit wenig Beeinträchtigungen durch vorgeschriebene und empfohlene Hygienemassnahmen.«Sollte während der Ferien eine dieser Regionen wieder schliessen, sind Kunden von Pauschalreisen bei uns gut aufgehoben», sagt Nachbaur. Überhaupt werden alle Destinationen nur dann angeflogen «wenn die Luft rein ist».Null Risiko gibt es momentan nirgends«Zurück zur Normalität», lautet das Motto beim Reisebüro Kuoni in Heerbrugg. Filialleiter Martin Ebneter ist überzeugt, dass mit dem nötigen Respekt das Risiko im Ausland nicht grösser ist als in der Schweiz. «Null Risiko gibt es momentan in keinem Land», sagt er. Trotzdem sollte man vorher wissen, mit welchen Einschränkungen man während der Ferien rechnen muss. Die grösste Nachfrage verzeichnet Kuoni für Badeferien rund ums Mittelmeer, wie etwa in Griechenland, auf Zypern oder in Portugal. Geplante Pauschalreisen in die USA im Juli und nach Tunesien bis Mitte Juli wurden annulliert. Die meisten EU-Länder seien hingegen wieder offen.«Viele unserer Kunden warten noch ab, wie sich die La-ge entwickelt», sagt Marianne Krause vom Reise Treff Steiger in Altstätten. Einige seien noch unsicher, andere buchen, weil sie sich auf leere Strände und weniger Touristen freuen. Marianne Kraus glaubt aber auch, dass viele dieses Jahr ihre Ferien in der Schweiz oder in Österreich verbringen werden.Carreiseunternehmen verzichtet auf BadeferienVerhalten sind die Kunden auch bei Reservierungen bei den lokalen Carreiseunternehmen. «Wir sind startklar», sagt Monika Köppel von der Köppel Ferien AG in Au. Im Zentrum stehen die Sicherheit und das Wohlbefinden der Gäste. Gestrichen wurden Badeferien ans Mittelmeer. Dafür wurden neue Reisen zusammengestellt. «Wir wollen auf jeden Fall auch dieses Jahr Reiseträume erfüllen», sagt Monika Köppel. Bereits nächste Woche geht es mit einer Pässefahrt los.Auch Rheintal Reisen Sieber in Diepoldsau bietet Daheimgebliebenen ein Sommerprogramm. «Wir habe Destinationen, die nicht geplant waren», sagt Petra Sieber. Vor allem seien es Destinationen in der Schweiz: Luzern, Vierwaldstättersee, Jungfraujoch, Pässefahrt, Conny-Land oder Zürcher Zoo. Auch Firmen und Schulen hätten vorsichtig für den Herbst bereits Offerten eingeholt. Am 25. Juli findet die erste Carfahrt statt. «Wir fahren mit 18 Gästen ins Engadin», sagt Petra Sieber.

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