11.08.2018

René Breu: «Mol luege, was chunnt»

Am 31. August hat René Breu als Leiter der Sozialen Dienste Oberes Rheintal seinen letzten Arbeitstag. Er freut sich auf vieles – und arbeitet nur noch ein bisschen.

Nach vier Jahrzehnten Arbeit für die gleiche Sache geht der 62-Jährige frühzeitig in Pension. Sein zweiter Stellvertreter, der 35-jährige Berufsbeistand Pascal Stahel, wird ihn als Chef ersetzen. Stahel wohnt in Teufen und ist seit siebeneinhalb Jahren für die SDO tätig.Ein SDO-Chef macht sich nicht nur FreundeBreu weiss, dass er sich mit seinem Wirken als Leiter der Sozialen Dienste zwangsläufig nicht nur Freunde gemacht hat. Die Dienstleistungsbereitschaft sei ihm jedoch immer sehr wichtig gewesen, ein offenes Ohr habe er jederzeit jedem gewährt.Welchen Stellenwert der Dienst an der Gesellschaft bzw. das gesellschaftliche Engagement für Breu stets hatte, zeigt die lan­- ge Liste seiner nebenamtlichen Tätigkeiten. Der an Altstättens Bahnhofstrasse aufgewachsene Vater zweier erwachsener Kinder war Hauptgründer der Altstätter Städtlichlepfer und betätigte sich in vielen Organisationskomitees und zugunsten von Sammelak­tionen.Vize bei Kirche und BankIn der katholischen Kirchenverwaltung seines Wohnorts Lüchingen wirkte er ab 1991 während acht Jahren als Vizepräsident, das gleiche Amt übte er ab 1990 ebenso lange bei der damaligen Raiffeisenbank Lüchingen-Alt­stätten aus.Beim FC Altstätten war René Breu drei Jahre lang Juniorenleiter und Aktuar, für die Freiwillige Ortskrankenkasse besorgte er die Revision. Die Supporter-Vereinigung der Juniorinnen und Junioren des FC Altstätten präsidiert René Breu seit acht Jahren.Im Zusammenhang mit dem Beruf gehört er seit 2011 einer Fachgruppe an. Überhaupt waren mit seiner Tätigkeit für die Sozialen Dienste mehrere Nebenaufgaben verbunden. Bis zur Jahrtausendwende war René Breu während zwei Jahrzehnten Vizepräsident der Pro Juventute Oberrheintal, bis 1992 gehörte er zwölf Jahre der Jugendschutzkommission Rebstein-Marbach-Altstätten an, ab 1984 als Präsident.«Zu Hause war ich nicht besonders oft»Die 20-jährige Mitwirkung in einem Fachausschuss der Ostschweizer Amtsvormünder sowie die praktisch gleich lange Tätigkeit als Revisor der Rheintalischen Mütterberatungsstelle der Firma Wild sowie der angeschlossenen Gemeinden waren weitere Aufgaben, die Breu erfüllte.Ein weiterer Job, den er bis 2010 während zwei Jahrzehnten als Präsident erledigte, betrifft die Koordination der Sozialen Institutionen der Stadt Altstätten. Überblickt René Breu die letzten vierzig Jahre, sagt er selbst: «Zu Hause war ich nicht besonders oft.»Vielleicht mal das Winzerleben geniessenNun freut sich René Breu aufs Arbeiten im und ums Haus. Er kocht sehr leidenschaftlich, joggt und fährt gern Rennvelo. Auch dem Wein gilt seine Leidenschaft, weshalb er sich vorstellen kann, mal für ein halbes Jahr das Winzerleben zu geniessen und dabei vielleicht grad auch noch Fortschritte in einer Fremdsprache zu machen. Ob er einem Chor beitritt, ist offen; er erwägt es, weil er sehr gern singt.Ein paar Mandate führt er zudem weiter, vielleicht kämen ein paar wenige dazu, sagt Breu. Es scheint ihm Spass zu machen, laut zu denken und sich vorzustellen, wie er all die Zeit verbringt, die ihm in Zukunft zur Verfügung steht. Er lächelt und zieht kurz und bündig folgendes Fazit: «Mol luege, was chunnt.»Gert Bruderer