Rheineck hätte gegen Thusis noch stundenlang spielen können und hätte das Tor nicht getroffen. Symbolisch dafür steht eine Szene aus der 62. Minute, als Florent Imeri eine starke Hereingabe des eingewechselten Valdon Axhija aus wenigen Metern nicht über die Linie brachte. Es stand dabei aber ohnehin schon 0:4 aus Rheintaler Sicht, was für den FCR ein sehr enttäuschendes Zwischenergebnis war.
Während den Rheineckern rein gar nichts gelang, war Thusis/Cazis überlegen. In der ersten Hälfte war das Spiel des FCR gar nicht so schlecht, aber die Gäste führten durch Tore von Luca Michael und Laurin Frigg 2:0. Das Team von Ersel Sertkan stellte sich deutlich geschickter an als die Heimelf, spielte effektiver und hielt vor allem hinten dicht. Was unter anderem an der guten Vorstellung von Torhüter Yanis Kaufmann lag, doch die ganze Abwehr war gut disponiert.
Nach der Halbzeit wird es für Rheineck bitter
Rheineck-Trainer Pasquale Marciello reagierte auf den 0:2-Pausenrückstand mit einem vierfachen Wechsel: Neu ins Spiel kamen Valdon Axhija, Gentrit Rexhepi, Besart Rushiti und Ernis Spahiu. Doch auch diese Massnahme half nicht, der FCR konnte seine Lethargie nicht abstreifen und die Gäste erhöhten sieben Minuten danach auf 3:0. Es war nicht so, dass Rheineck offensiv nicht in Erscheinung trat. Immer wieder setzte die Heimelf Nadelstiche, nach dem dritten Gegentor etwa durch Sevdai Spahiu und Ernis Spahiu, dessen Weitschuss knapp daneben strich. Die Bündner nahmen sich indes zu Herzen, was ihr Torhüter über den Platz schrie: «Kompakt bleiben!»
Rüthi bleibt an Montlingen dran
In der 2. Liga regional empfing der FC Rüthi am Samstag den FC Winkeln. Dieser kam vor einer Woche gegen Montlingen unter die Räder, qualifizierte sich am Mittwoch aber auch durch einen 2:1-Sieg in Bad Ragaz für den Cup-Halbfinal, während der FCR in Abtwil ausschied. Am Samstag lief es den Oberrheintalern aber wieder besser: Sie besiegten die St.Galler 3:1.
Mattia Sbocchi brachte Rüthi in der achten Minute früh in Führung, Kevin Streule legte in der 29. Minute das 2:0 nach. Winkelns Ledior Mamusha verkürzte 21 Minuten vor Spielende auf 1:2, doch Captain Sven Städler setzte in der 79. Minute mit dem 3:1 den Deckel drauf.
In der 3. Liga gab es für Diepoldsau-Schmitter ein halbes Erfolgserlebnis. Halb darum, weil der FCD gegen Brühl II in der 95. Minute noch führte, dann aber das 2:2 kassierte. Die St.Galler, die am letzten Sonntag Rebstein dominiert hatten, legten durch Nathan Spari Ramos in der 33. Minute vor. Dann drehten Fatlum Memisi und Bilal Gümüs den Spielstand – bis es eben spät in der Nachspielzeit doch noch zum 2:2 kam.
Indem sie dies taten, zogen sie dem FCR den Zahn – und erzielten dann nochmals zwei Tore, die zu einem in dieser Höhe nicht erwarteten Ergebnis führten. «Ich dachte schon, dass wir hier gewinnen können, aber so deutlich habe ich das schon nicht erwartet», sagte ein Gästespieler nach der Partie am Kiosk. Unverdient war der Sieg aber nicht. Rheineck muss auf einen komplett gebrauchten Tag zurückblicken, kann sich aber damit trösten, dass es Mitte Oktober die erste Niederlage der ganzen Saison war und sie im Cup wohl weniger ins Gewicht fällt als in der Meisterschaft.
Rheineck im Cup chancenlos, Rüthi gewinnt erneut