Am Samstag rissen die Gators gegen Züri Süd früh das Spieldiktat an sich. So war die Führung durch Mirco Hunziker nach Pass von Rjano Ryser in der fünften Minute verdient. Doch wenig später glichen die Zürcher nach einer einstudierten Freistossvariante und einem Präzisionsschuss ins hohe Eck aus. Ab da waren die Rheintaler verunsichert und es schlichen sich zu viele Ballverluste ein. Dies bot Züri Süd Konterchancen. Die Gators hatten zwar mehr Ballbesitz, aber wenige gefährliche Abschlüsse. Nach einem solchen Ballverlust in der Mittelzone ging Züri Süd in der letzten Minute des Drittels in Führung. Der 1:2-Rückstand zur ersten Pause war wegen der vielen Fehler nicht unverdient.
Der Beginn des Mitteldrittels war unverändert. Die Gators machten mehr, haderten aber mit sich selbst. Nebst den Fehlern liess auch die Abschlussqualität zu wünschen übrig. Auf der anderen Seite kamen die Zürcher auf und wurden gefährlicher. So auch kurz nach Spielhälfte, als sie erneut nach einem Konter ihre Führung ausbauten. Dies war ein Weckruf für die Gators, die sich dann steigerten. Verdienter Lohn dafür war das 2:3 durch Ondrej Hlinovsky auf Zuspiel von Ramon Hunziker. Beim 2:3 blieb es bis zur zweiten Pause.
Entscheidung fällt erst in der 59. Minute
Zu Beginn des Schlussdrittels zeigten die Gators, dass sie mit sich nicht zufrieden waren. Sie drängten Züri Süd in die Defensive und in Minute 42 glich Hlinovsky auf Assist von Lukas Veltsmid aus. Das Aufbäumen hielt aber nur kurz, Züri Süd ging nach einem Freistoss erneut in Führung. Es wogte nun hin und her und zwei Minuten später traf Ramon Hunziker zum 4:4. Zehn Minuten vor Spielende wiederholte sich dies. Züri Süd ging in Führung und kassierte keine zehn Sekunden später eine Strafe. Das Gators-Powerplay brauchte lange, um sich zu installieren, dann glich Cedric Siegrist nach einem Pass von Lasse Paus aber aus. In den Schlussminuten war das Spiel auf Messers Schneide. Die Gators hatten mehr Spielanteile, waren aber zu ungefährlich. So kam es, dass Züri Süd in der 59. Minute mit einem satten Schuss unter die Latte in Führung ging. Die letzten Sekunden spielten die Gators ohne Torhüter, der Ausgleich gelang aber nicht mehr.
So verloren die Gators mit 5:6. Die Rheintaler hatten immer wieder starke Phasen und waren spielerisch deutlich besser. Mit vielen Ballverlusten und einer ungenügenden Abschlussqualität schlugen sie sich aber selbst. Zudem kassierten die Gators vier Gegentore nach Freistössen, was auf zu wenig Konzentration in der Abwehr hindeutet. Zum besten Gator des Abends wurde Torhüter Marco Hutter gewählt.
Bei Laupen misslingt die geplante Reaktion
Dass die Gators darauf reagieren wollten, zeigten sie im Nachholspiel bei Laupen sofort. Sie starteten besser, hatten mehr Ballbesitz, aber noch zu wenige gefährliche Abschlüsse. In der sechsten Minute gingen die Gastgeber entgegen dem Spielverlauf mit dem ersten Abschluss in Führung. Das Spiel ähnelte dem des Vortages. Die Rheintaler waren bemüht, aber erfolglos. Nach einem Konter bauten die Gastgeber in der 15. Minute auf 2:0 aus, was gleichbedeutend mit dem ersten Pausenresultat war.
Auch das Mitteldrittel startete nicht wie gewünscht, eine Minute nach Anpfiff stimmte bei einem Freistoss die Zuteilung nicht, was die Zürcher mit dem 3:0 ausnutzten. Die Rheintaler bremsten sich mit einer Strafe weiter aus, doch das Boxplay um den starken Torhüter Andrin Schmid hielt dicht. Kurz vor Spielhälfte durfte auch das Rheintaler Powerplay ran und tatsächlich traf Paus nach wenigen Sekunden auf Pass von Malik Müller zum 1:3. Dieses Tor löste den Knopf. Keine halbe Minute später erwischte Hlinovsky den gegnerischen Torhüter aus fast unmöglichem Winkel im nahen Eck. Und wieder nur zwei Minuten danach glich Jerôme Huwiler nach einem Pass von Mirco Hunziker zum 3:3 aus. Die Gators waren nun besser, mussten nach einem Konter aber doch das 3:4 hinnehmen. Dabei blieb es bis zur zweiten Pause.
Viele Tore und eine vergebliche Aufholjagd
Im Schlussdrittel geschah wenig, bis ein Rheintaler in der 52. Minute auf die Strafbank musste. Paus gewann in Unterzahl den Ball, dribbelte alle Gegner aus und erzielte das 4:4. Wenig später gingen die Gators durch Hlinovsky sogar in Führung, doch wenig später glich Laupen nach einem Fehler in der Spielauslösung der Gators wieder aus. Nachdem danach ein Rheintaler Überzahlspiel erfolglos blieb, gingen die Zürcher erneut in Führung. In der 59. Minute folgten ein Empty-Netter und ein Penaltytor für Laupen, das nun 8:5 führte. Dank zweier Treffer in der Schlussminute (Paus und ein Eigentor) kamen die Rheintaler nochmals heran, doch der Ausgleich fiel nicht mehr.
So verloren die Gators knapp und bitter mit 7:8. Erneut waren sie besser, bremsten sich aber mit zu vielen Fehlern selbst aus. Zum besten Gator des Spiels wurde Lasse Paus gewählt. Null Punkte aus zwei Spielen sind definitiv eine ungenügende Ausbeute. Die Gators waren nahe dran, machten aber zu viele Fehler. Dies konnten sie durch ihre spielerische Überlegenheit nicht kompensieren. Die Niederlagen binden die Gators etwas zurück, sie sind nun punktgleich mit dem UHC Laupen auf dem achten Rang und damit im Strichkampf.
1. Liga, Gruppe 2
Gators – Züri Süd 5:6 (1:2, 1:1, 3:3)
Tore: 5. M. Hunziker (Ryser) 1:0, 7. Tscharner (Frei) 1:1, 20. Keller 1:2, 34. Suter (Trottmann) 1:3, 38. Hlinovsky (R. Hunziker) 2:3, 43. Hlinovsky (Veltsmid) 3:3, 46. Frei (Tscharner) 3:4, 46. R. Hunziker (Veltsmid) 4:4, 50. Spengler (Trottmann) 4:5, 52. Siegrist (Paus) 5:5, 59. Keller (Enz) 5:6.
Strafen: Züri Süd 1x2 Minuten.
Laupen – Gators 8:7 (2:0, 2:3, 4:4)
Tore: 5. Aavaharju (Ylikarjula) 1:0, 15. Egli (Aavaharju) 2:0, 21. Aavaharju 3:0, 30. Paus (Müller) 3:1, 31. Hlinovsky (Stieger) 3:2, 33. Huwiler (M. Hunziker) 3:3, 36. Egli (Aavaharju) 4:3, 53. Paus 4:4, 54. Hlinovsky (R. Hunziker) 4:5, 55. Ylikarjula (Aavaharju) 5:5, 58. Keller (Aavaharju) 6:5, 59. Aaltio (Keller) 7:5, 59. Keller 8:5, 60. Paus (Veltsmid) 8:6, 60. Eigentor 8:7.
Strafen: Laupen 3x2, Gators 2x2 Minuten.
Weitere Ergebnisse: Frauenfeld – Jona-U. 3:5, Bassersdorf N. – Laupen 5:3, Uri – Zuger Highlands 6:3, Bülach – March-H. 6:7 n.V., Herisau – Glattal 3:6.
Rangliste (alle 10 Spiele): 1. March-H. 23, 2. Uri 22, 3. Bülach 22, 4. Bassersdorf N. 19, 5. Glattal 18, 6. Frauenfeld 15, 7. Jona-U. 15, 8. Gators 12, 9. Laupen 12, 10. Herisau 9, 11. Züri Süd 8, 12. Zuger Highlands 5.
Rheintal Gators verlieren zweimal knapp und fallen etwas zurück