Rhythmen, Sound und Liebeslieder

Max PflügerEs war kein Jazz, um mit den Füssen zu wippen und zum Mittrommeln der Finger auf dem Tisch. Und doch lebten die musikalisch hervorragend interpretierten Big-Band-Melodien auch vom Rhythmus. Und für diesen zeichnete sich dieses Jahr der neue Band-Drummer Wolfgang Ludescher verantwortlich. Vor allem im zweiten Teil nach der Pause übernahm er immer wieder die Verantwortung für das Gelingen der Werke. Insbesondere überzeugte er mit einem fulminanten Solo in Christina Aguileras «Some­thing’s Got A Hold On Me».Der Drummer war nicht der einzige Solist, der auf der SSC-Bühne glänzte. Immer wieder profilierten sich etwa auch die Saxofonisten Rafael Frei und Rüdiger Wagner sowie Bruno Fehr auf dem Flügelhorn und Chris Näf am Piano mit virtuosen Einzelleistungen. Es ist wohl ein Markenzeichen dieser Band, dass jeder neben seinem Können als Bandmusiker auch ein hervorragender Solist auf seinem Instrument ist.Dem Bandleader Mario Haltinner ist es gelungen, zusammen mit den Spitzenmusikern aus mehreren Rheintaler Blasmusikvereinen ein ansprechendes Programm zu erarbeiten, das sich durch musikalisch sorgfältig ausgearbeitete Dynamik und rhythmische Präzision auszeichnete und beim Publikum gut ankam. Selbstverständlich genossen die Gäste neben den klanglichen Perlen der Band wohl ebenso sehr die kulinarischen Köstlichkeiten aus der Brunchküche der «Sonne».Einen grossen Anteil am Erfolg des Jazzbrunchs hatte die Sängerin und der Sänger: Uschi Palmisano überzeugte mit mu­sikalischer Gestaltungskraft und Rüdiger Wagner stand ihr in nichts nach. Im Duett ergänz­-ten sich die beiden in den gefühlvollen Liebesliedern hervorragend.Als besondere Überraschung wurde ein Zuhörer aus dem Publikum auf die Bühne gerufen: Aus Chur angereist war der bekannte Sänger Jörg Guyan. Schon mehrfach ist er mit der SSC Big Band aufgetreten. Auch bei der Stadtmusik war Guyan schon zu Gast. Nun ist er einmal einfach zum Zuhören gekommen. Trotzdem liess er sich nicht lange bitten, zusammen mit Uschi Palmisano spontan den bekannten und beliebten Sinatra-Hit «Something Stupid» zu singen. Sehr zur Freude des Publikums.