Isabelle KürsteinerIm Kirchenschiff Walzenhausens erklangen reinste und präziseste Töne. Fast schien der Raum zu klein. Dabei sangen einzig eine Frau und drei Männer. Aber sie trafen die Zuhörer schon mit dem ersten Lied mitten ins Herz. Der erste Teil gehörte der geistlichen Musik aus der russisch-orthodoxen Kirche. Rimma Egorutina, Mezzosopranistin und Solistin an der St. Petersburger Staatsoper, Vladimir Matygulin (Tenor), Alexey Buzakin (Bariton), beide Solisten des Klosterchors von St. Petersburg, sowie Felix Zaretsky (Bass) begeisterten vom ersten Ton an. Ob mit glockenklaren Sopransoli oder dem tiefsten Bass: Das Quartett beherrschte nicht nur die Gesangstechniken, es intonierte auch mit viel Gefühl. Ob beim «Ave Maria», dem «Vater Unser» oder den Psalmen 33, 72 und 103: Wenngleich wohl die meisten Zuhörenden kein Russisch verstanden, sprang der Funke sofort. Einige der Volkslieder des zweiten Teils waren bekannt. Das Kosaken-Ensemble tritt in verschiedenen Formationen in Kirchen auf. Es erhebt keinen Eintritt, sondern hofft auf Spenden, mit denen es 48 Kinder in zwei verschiedenen Waisenhäusern in St. Petersburg mit psychisch-neurologischen Diagnosen unterstützt.Russische Seele ist im Appenzellerland noch in Herisau (10. November, 17 Uhr) und Gonten (11. November, 20 Uhr) zu hören.
Russische Seele berührte