Altstätten 08.05.2023

Schlechte Karten und vergiftete Jasser: So hat sich unsere Online-Redaktorin geschlagen

Zum ersten Rhema-Jassturnier wagte sich Online Redaktorin Cassandra Wüst unter die Spielenden. Sie kam nicht unter die ersten 40. Aber das lag nicht an ihren Jasskünsten.

Jassen, eine Mischung aus Köpfchen, Verbissenheit und Glück, ist in der Schweiz ein Volkssport. Und wenn sich 132 Spielerinnen und Spieler – mit einem Durchschnittsalter von 50 plus – in einer Halle zum ersten Jassturnier der Rhema treffen, geht es heiss her. Schliesslich geniessen die Jassenden einen gewissen Ruf: Sie kennen kein Pardon, wenn es ums Spielen geht.

Ein Spiel ist das Jassen ohnehin nicht, sondern meist eine todernste Angelegenheit. «Du darfst dir keine Fehler erlauben». – Das wurde mir im Vorfeld des Turniers von meinem Umfeld gesagt. Nach vier Jahren Training dachte ich, dass ich mit meinen soliden Jasskenntnissen mithalten könnte.

Selbstvertrauen wurde schnell gedämpft

Aber gleich in der zweiten Runde wurde mein Selbstvertrauen von meiner Partnerin gedämpft, die mich als «Lehrling» bezeichnete. Aber sie baute mich gleich wieder auf. Sie verstand schliesslich, dass ich nicht so viel Zeit zum Kartenspielen habe wie sie, und dass ich, wenn ich einmal in ihrem Alter sein werde, keine Fehler mehr machen würde. Ansonsten waren die Runden recht gemütlich.

Aber für eine Spitzenplatzierung hat es nicht gereicht. Monika Fasnacht, Jassexpertin schlechthin und Spielleiterin, sagte mir hinterher, dass es grösstenteils nicht am Können lag. Sie sagte: 

Sechzig Prozent sind auf die schlechten Karten zurückzuführen.

Meine Jasskünste sind also doch recht solide. Möglicherweise bietet sich im nächsten Jahr wieder eine Chance, um die erste Rhema-Jasskönigin, Karin Brülisauer, abzulösen. Oder es zumindest unter die ersten 40 Rangierten zu schaffen.