03.04.2018

Schlechtes Wetter – na und?

Drei der fünf Flohmarktstände auf Altstättens Breite waren Zelte. Das schlechte Wetter hatte so viele Anbieter abgeschreckt wie sonst nur einmal in den letzten paar Jahren.

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 03.11.2022
Gert BrudererLars Graf vom Altstätter Unterhaltsdienst war regelrecht im Zwiespalt. Sollte er nun tatsächlich den wenigen Verwegenen die Standgebühr abknöpfen oder für einmal ihre Standhaftigkeit belohnen und ein Auge zudrücken? (Erwachsene bezahlen zwanzig Franken, Kinder fünf.) Letztlich werde er dann wohl pflichtbewusst «dadoor» gehen und seine Arbeit tun, meinte Graf.Auch der Mann vom Bauamt kaufte einigesEr selbst hatte gleich mehrere interessante Gegenstände im beschränkten Angebot gefunden – und gekauft, zum Beispiel einen Flaschenhalter. Insofern hatte Lars Graf zu den Einnahmen beigetragen, ehe er – kraft seines Amtes – die Ausgabenseite belastete.Anbieter kamen eher etwas späterAngesichts des Wetters und im Wissen, dass es sicher genug Platz haben würde, kamen die Standbetreiber eher etwas später als gewöhnlich. David Tanner aus Au, der erst zum zweiten Mal am Flohmarkt verkaufte, kam um halb neun – und verkaufte in der ersten halben Stunde schon drei Gegenstände.Zum ersten Mal betrieben Leonie Kobelt aus Marbach und Mia Kleijkers aus Lüchingen einen Stand. Das Wetter habe sie nicht zweifeln lassen, ihr Entscheid war unumstösslich. Auch sie stellten fest: Ist die Zahl der Stände klein, konzentriert sich die Aufmerksamkeit des Publikums auf diese, was dem Umsatz eher guttut. In der ersten Stunde kamen 40 Franken in die Kasse.Peggy und Beda Schärer: die UnterschütterlichenErwartungsgemäss waren Peggy und Beda Schärer aus Heerbrugg einmal mehr dabei, sozusagen seit vielen Jahren im Frühling und Herbst jeweils die Platzhirsche, deren Angebot sich stets über eine grosse Fläche erstreckt und als wetterbeständig bekannt und geschätzt ist.Auch auf der Käuferseite fehlte das bekannteste Gesicht einmal mehr nicht: Der ehemalige Kantonsrat Werner Ritter war wie immer früh zur Stelle. Etwas später tauchte dann auch der Leiter des Kinderheimes Bild, Daniel Schelling, auf. Als der Flohmarkt vor ein paar Jahren ebenfalls aus einer Handvoll Ständen bestanden hatte, war Schelling einer der Anbieter gewesen. Diesmal jedoch war es ihm doch zu nass, so dass Schelling, inzwischen Stadtrat, auf einen Flohmarkt-Stand verzichtete.Dafür kann er eine Frage ins stadträtliche Gremium tragen, die am Samstag zu hören war –nicht unbedingt als Kritik, aber als Anregung oder zumindest als drängende Frage: Wieso findet der Frühlingsflohmarkt eigentlich so früh im Jahr statt – zu einer Zeit, in der es oft noch kalt ist und schlechtes Wetter daher doppelt unangenehm?