Faustball 14.08.2025

Schweizer Nati war in China nur einen Punkt von Gold entfernt

Die Schweizer Faustballerinnen zeigen ein starkes World-Games-Turnier und scheitern erst nach zwei vergebenen Matchbällen im Final an den Weltmeisterinnen aus Brasilien.

Von Fabio Baranzini
aktualisiert am 14.08.2025

Zweimal fehlte nur ein Punkt zum grössten Erfolg der Schweizer Frauen seit WM-Gold 2002. Nach einem furiosen Start im Final gegen Brasilien mit zwei fast perfekten Sätzen (11:5, 11:5) kam die Schweiz im vierten Satz zu zwei Matchbällen, verwertete sie aber nicht. So kam es zum entscheidenden fünften Satz, in dem die Brasi­lianerinnen die Vorteile auf ihre Seite brachten und den ersten Matchball nach einem Fehler der Schweizerinnen verwerteten.

Die Niederlage war für das Team mit den Diepoldsauerinnen Tanja Bognar, Jamie Bucher und Mirjam Schlattinger bitter. Sie hatten im Turnier überzeugt und begeistert. «Dass wir im Final so nah an Gold sind und trotzdem verlieren, tut extrem weh. Ich hätte den Frauen den Titel von Herzen gegönnt», sagte Trainer Oliver Lang.

Die Schweizerinnen zeigten in Chengdu in der Vorrunde eindrücklich, dass mit ihnen zu rechnen ist: 3:1-Sieg gegen Österreich, 3:2 gegen Titelverteidiger Deutschland und eine knappe 2:3-Pleite gegen Brasilien. Die Bilanz konnte sich sehen lassen, doch kaufen konnten sich die Schweizerinnen davon noch nichts. Sie mussten sich in der K.-o.-Phase bestätigen.

Im Halbfinal wartete erneut Deutschland; die Schweiz geriet mit dem Rücken zur Wand. Die Deutschen führte 2:1 und hatten einen Matchball. Die Schweiz zeigte keine Nerven, wehrte ihn ab, gewann den Satz und danach auch noch den entscheidenden fünften mit 12:10. So erreichte die Schweiz zum zweiten Mal in Folge den Final der World Games. «Wenn mir jemand gesagt hätte, dass wir Silber holen, zweimal Deutschland schlagen, gegen Österreich gewinnen und gegen Brasilien auf Augenhöhe sind, hätte ich das unterschrieben. So wie das Turnier verlaufen ist, wollten wir Gold und sind im ersten Moment sicher enttäuscht. Später freuen wir uns dann über Silber», sagte Trainer Oliver Lang.

Keine Medaille für die Männer

Weniger erfolgreich waren die Männer mit den Diepoldsauern Malik Müller und Christian Lässer. Schon in der Gruppenphase zeigte sich, dass die Konkurrenz aus Brasilien, Deutschland und Österreich stark war – alle Spiele gingen 0:3 verloren. Gegen Chile, Sieger der zweiten Gruppe, gewann die Schweiz jedoch 3:0 und erreichte so den Halbfinal gegen Brasilien.

Zwei Sätze hielt die Schweiz mit, im zweiten Durchgang hatte sie sogar Satzbälle. Dieser war aber der Knackpunkt des Spiels: Nach dem 14:15 war der Schweizer Widerstand gebrochen. So ging es gegen Österreich weiter, es ging um Bronze. Erneut spielte die Schweiz zwei Sätze lang gut, es stand 1:1. Danach waren die Österreicher besser, holten sich die Abschnitte drei und vier 11:7 und 11:7 und sicherten sich verdient Bronze. Die Schweizer gingen leer aus.

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