Christlich 24.08.2025

Selbstoptimierung allein schenkt kein erfülltes Leben – und was wirklich trägt

Ständig wollen wir besser, fitter, erfolgreicher sein – doch Selbstoptimierung allein gibt weder Halt noch Sinn. Unser Autor zeigt auf, warum nur der Glaube wirklich trägt.

Von Renato Tolfo, Pfarrer
aktualisiert am 24.08.2025

«Wie sehen mich die anderen?» Immer wieder geht es darum, sich im besten Licht zu zeigen. Dazu hilft heute Selbstoptimierung. Unzählige Personal Trainer, Coaches und Beraterinnen verdienen gutes Geld damit, uns fit zu machen für dieses oder jenes, unsere Kompetenzen zu erhöhen, unser Aussehen zu verbessern, unsere Gesundheit zu fördern und so unseren Erfolg zu ermöglichen.

Aber hilft das den Menschen wirklich? Macht uns all das zu jenen Wesen, die anerkannt und geachtet sind?

  • Helfen uns modisches Auftreten, berufliche und sportliche Leistungsfähigkeit und Gesundheit zur Gemeinschaft mit anderen Menschen, auch fern vom Berufsalltag?
  • Hilft es uns dabei, Angehörigen und Freunden treu zu sein und nahe zu bleiben, nicht nur in guten Zeiten, sondern auch in den schweren? 
  • Was brauchen wir, um nicht nur oberflächliche Gemeinschaft mit anderen Menschen zu haben, im Verein, in unserer Gemeinde? 
  • Was ist der Sinn unseres Lebens, was gibt uns Halt? 

Helfen irgendwelche Aktivitäten und Verhaltensweisen uns, zu leben, was wir im Leben als wirklich wichtig und als unsere Überzeugungen und Werte anschauen, und vor allem, helfen sie uns, so zu leben, wie es Gottes Willen entspricht?

Unterschiedliche Methoden der Selbstoptimierung, vielfältige Aktivitäten oder umfassende Schulungen können einen durchaus selbstsicherer machen und helfen, sich neue Kompetenzen anzueignen, aber sie verhelfen zu keinem erfüllten Leben, das auch Tiefschläge aushält.

Sie geben auch keinen Lebenssinn, der in dunkelsten Stunden noch trägt. Sie stillen auch nicht unsere heimliche Sehnsucht und geben keine Kraft für die Zukunft.

Viel zu selten fragen wir danach, was uns wirklich trägt. Niemand sollte darauf warten, bis sich diese Frage durch ein Burn-out, eine schwere Krankheit oder eine Lebenskrise stellt. Der Glaube an Gott – auch wenn er aus der Mode geraten ist – ist eine Chance. Es ist das Angebot Gottes, uns im Leben beizustehen. Es ist nicht sinnlos, zu beten. Gott hört uns, wenn wir uns an ihn wenden, und schenkt uns Kraft. Es kommt nicht darauf an, fleissig religiöse Pflichten oder Selbstoptimierungsstrategien zu befolgen.

Sie machen uns nicht zu besseren Menschen. Das kann ausschliesslich Gott selbst. Mit ihm in Beziehung zu bleiben, stärkt das Gottvertrauen und daraus erwächst das Selbstvertrauen. Es bestärkt uns darin, den Sinn des Lebens zu erkennen und ermöglicht uns, vielen Menschen gerecht zu werden, sie als Geschöpfe Gottes mit je eigener Würde zu achten und im Einklang mit der Schöpfung zu leben.

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