Fast 2500 OL-Sportlerinnen und OL-Sportler aus 46 Nationen sind im Lauf der Woche im Nordosten von Spanien zur diesjährigen WM eingetroffen. Sie verbindet die Leidenschaft für ihren Sport und das Interesse an veränderten Herausforderungen in unterschiedlichen Ländern. Und alle sind mindestens 35 Jahre alt. Girona ist das Zentrum der Veranstaltung. Die Wettkämpfe finden dort oder in naher Umgebung zur Stadt statt. Das Gelände stellt vor allem in physischer Hinsicht hohe Anforderungen. Dazu kommen zweifellos für sehr viele höhere Temperaturen, als sie sich gewohnt sind.
WM-Sprint als Jahresziel und eine besondere Finnin
Das WM-Programm besteht aus Sprint-Qualifikation, Sprint-Final, Langdistanz-Qualifikation, Mitteldistanz-Final und Langdistanz-Final. Die Altersklassen der Jüngsten heissen Herren 35 bzw. Damen 35. In Fünf-Jahres-Schritten geht es hinauf bis zur Kategorie Damen 95. Dort startet die älteste Teilnehmerin, eine 98-jährige Finnin. «Es ist ein grossartiges Gefühl, sie jeweils beim Zieleinlauf zu beobachten», sagt Monika Ammann. Sie kennt die Finnin bereits aus vergangenen Jahren.
Noch besser kennt die Rheintalerin einige ihrer aussichtsreichsten Konkurrentinnen auf eine Sprint-Medaille. «Ich gehe mit Respekt in die beiden Wettkämpfe. Ich fühle mich gut und freue mich auf die Herausforderung», so die amtierende Schweizer Meisterin in dieser Disziplin. Die Heerbrügglerin geht als Titelverteidigerin der letztjährigen WM in Finnland an den Start. Eine weitere Sprint-Medaille an einer WM wäre die Krönung der diesjährigen Saison.
Treppen, Gassen, Tore und Brücken prägen die Routen
Monika Ammann macht sich keine besonderen Gedanken über die Hitze. Es sei grundsätzlich wichtig, immer kühlen Kopf zu bewahren, sagt sie. Nach dem Rundgang durch Gironas Altstadt kam sie zum Schluss, dass es aus technischer Sicht einer der schwierigsten OL-Sprints werden könnte. «Es ist ein ständiger Wechsel von Treppen hinauf und hinunter, von verwinkelten, teils engen Gassen. Dazu kommen Tore und Brücken und die Frage, ob überhaupt und welche ich wählen muss oder soll.» So fällt ihre Analyse vor dem samstäglichen Qualifikationslauf aus. Passiert ihr dort nicht der Lapsus eines falschen oder fehlenden Postens, müsste die Startberechtigung im entscheidenden A-Feld vom Sonntag nicht infrage stehen.
Das sollte auch für Ehemann Mario gelten. Nach seinen Erfolgen in den letzten vier Jahren hatte er auch grosse Pläne für den WM-Sprint in Spanien. Wegen einer langwierigen Verletzung konnte er jedoch kein Lauftraining absolvieren. So kann er im Moment nicht beurteilen, wie leistungsfähig er ist.
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