Da mein Freund eine neue Jeans benötigte, war nach dem Frühstück zum Glück ein Ausflugsziel gefunden. Das Outlet in Landquart. Das zu einem kleinen Dorf angeordnete Shoppingzentrum hat nämlich auch am Sonntag geöffnet. Dort angekommen, stellte ich fest, dass wir nicht die einzigen mit der Idee gewesen waren. Der Parkplatz war so voll, dass Verkehrskadetten Parkplätze zuwiesen. Ein etwa zwölf-, vielleicht auch 13-jähriger Junge zeigte mir, wie ich rückwärts einparken sollte und winkte mich mit meinem Auto solange zurück, bis er mir mit erhobener Hand «Stopp» signalisierte. Gleichzeitig gab ein anderer Junge, etwa im selben Alter, den Autos ein Zeichen, wann sie weiterfahren und wann stehenbleiben sollten.
Absurd, wie ich in dem Moment dachte, dass ein Kind den Parkplatzverkehr regelt und mir als Autofahrerin Anweisungen erteilt, die ich zu befolgen habe. Wo der Junge doch selbst erst in vielen Jahren seine erste Fahrstunde nimmt. Souverän und professionell von den jungen Verkehrskadetten angeleitet, parkten alle Autos am Ende da, wo sie sollten, ganz ohne Chaos. Und auch wenn – ich habe recherchiert – Kinder bereits mit zwölf Jahren und nach einem halben Jahr Ausbildung diese Aufgabe ausüben dürfen, bleibt es gewöhnungsbedürftig.
Shopping am Sonntag – gelenkt von Mini-Chefs in Warnweste