Weil er nicht mit seiner Gasgas MC 450 starten konnte, brachte er seine 20-jährige Zweitakt-Suzuki 125 in Schuss. Das Leistungsmanko auf den Geraden machte der Routinier mit der agilen 125er in den Kurven wett. Im ersten Lauf wurde er Fünfter. Im zweiten Lauf bezwang er Lokalmatador Levi Suter und fuhr nach einem Fotofinish, um eine Radlänge geschlagen, am Podest vorbei als Vierter ins Ziel. Daraus ergab sich Tagesrang fünf.
Über das Wochenende verfolgten 4000 Fans die Rennen. Der mehrfache Motocross-Meister Baumann überzeugte schon im Qualifying, als er Rang vier fuhr. Dabei hatte es im Vorfeld geheissen, eine 20-jährige Zweitakt-125er sei zu schwach für die MX Masters. Doch Baumann, jüngster Motocross-Meister der Königsklasse bis 500 aller Zeiten, erstaunte die Fachwelt. Mit 43 Jahren fuhr er die kleine Maschine im ersten Lauf auf Platz fünf. Sieger Kjetil Oswald ist mit 17 Jahren nicht halb so alt wie der Rheintaler.
Besonders interessant war dann der zweite Lauf. Das Rennen wurde von Duane Hauser angeführt, gefolgt von Lukas Elmer und Levi Sutter. Dann preschte der St. Galler Oswald nach seinem schlechten Start auf Rang zwei vor. Dahinter fuhr ein «Gruppetto» mit Baumann, Marco Muff und Mike Gaugler, das den Anschluss an die Spitzengruppe schaffte. Baumann überholte in der letzten Runde Levi Suter, Neffe des ehemaligen Grand-Prix-Fahrers Eskil Suter. Danach schaffte der Diepoldsauer den Anschluss an den drittplatzierten Zürcher Elmer – es gelang ihm aber nicht, ihn zu überholen. Das Fotofinish zeigte Elmer knapp vorn, Baumann verpasste das Treppchen. Und reagierte darauf mit einer Ansage: «Am Motocross in Oberriet an diesem Wochenende fahre ich auf das Podest!»
Simon Baumann fährt am Motocross in Schlatt ZH auf Rang fünf