18.03.2022

Sonja Arnold ist zur Präsidentin des Museumsvereins Prestegg gewählt

Neue Führungs-Crew beim Museumsverein: Die Mitglieder des Museumsvereins Prestegg haben Sonja Arnold zur neuen Präsidentin gewählt. Neu gewählt sind Thomas Bücheler, Stefan Hildebrand und Markus Rohner. An der Hauptversammlung wurde - einmal mehr - auch Kritik laut.

Von pd
aktualisiert am 02.11.2022
Sie ergänzen den Vorstand, welchem Mirjam Seitz-Popp und Katharina Dellai-Schöbi weiterhin angehören. Gemeinsam soll der Museumsverein wieder in ruhigere Gewässer geführt werden, heisst es in einer Medienmitteilung.Am Mittwoch lud der Museumsverein Prestegg zur Mitgliederversammlung in die Prestegg ein. Vizepräsidentin Sonja Arnold schilderte in ihrem Jahresbericht die Herausforderungen der letzten Monate. Während im Herbst 2021 eine Unterfinanzierung des Bauprojekts durch die Aufnahme einer Hypothek abgewendet werden konnte, drohte dem Verein im Januar 2022 erneut die Zahlungsunfähigkeit. Mit einem Darlehen der Rheintaler Kulturstiftung konnte die Finanzierung der laufenden Kosten bis Ende April 2022 gesichert werden.Machbares von Wünschbarem trennenDer Museumsverein Prestegg müsse nun einen neuen Weg einschlagen. Eine Projektgruppe aus Vertretern des Museumsvereins und der Stadt Altstätten erarbeitet die neue Strategie. Gemäss des Communiqués des Museumsvereins, baut die Strategie auf drei Bereichen auf: Geschichte und Kultur, Gastronomie und Empfang sowie Verein und Gebäudeunterhalt. Mit dem Beizug von Fachpersonen auf Stundenbasis oder projektbezogen soll die fachlich fundierte Betreuung der Sammlung und Ausstellungen in der Übergangsphase sichergestellt werden. Zu einem späteren Zeitpunkt soll wieder eine Festanstellung angestrebt werden.Erste Programmpunkte für das Jahr 2022 liegen vor und werden in den nächsten Wochen und Monaten kommuniziert und umgesetzt. «Wichtig ist, Wünschbares von Machbarem zu trennen», betonte Sonja Arnold.Die Kuratorin Caroline Schärli zeigte auf, dass sie mit der neuen Strategie nicht einverstanden ist. Aus ihrer Sicht sei eine Entprofessionalisierung keine tragbare Lösung. Die Professionalisierung sei Teil des Projekts und aus fachlicher, kultureller und ökonomischer Sicht zwingend.Statutenrevision zugestimmtDa die Liegenschaft Prestegg für den Verein nicht tragbar ist, prüft der Vorstand zusammen mit der Stadt und weiteren Akteuren die Abtretung der Liegenschaft an die Stadt Altstätten oder eine Übertragung an eine Stiftung. Damit für diesen Schritt die nötigen Grundlagen geschaffen werden, braucht es eine Statutenrevision. Die Mitglieder stimmten dieser ohne Gegenstimme zu, so dass der Vorstand diese nun ausarbeiten und den Mitgliedern an einer ausserordentlichen Mitgliederversammlung vorlegen kann.Die Jahresrechnung 2021 schliesst mit einem Verlust von rund 90'000 Franken ab. Der Umbau kostet gemäss der aktuellen Kostenprognose gut 7,34 Millionen Franken, wobei der Betrag für die Dauerausstellung nicht einberechnet ist. Dieser kann bei Bedarf vom Lotteriefonds bezogen werden. Der ursprüngliche Kostenvoranschlag belief sich auf knapp 8 Millionen Franken.Wertvolle Arbeit für Museum geleistetFredi Frei trat Ende Januar 2021 als Präsident ad interim zurück und schied aus dem Vorstand aus. Auf die Mitgliederversammlung hin trat auch Brigitte Schneider aus dem Vorstand zurück. Beide waren seit 2013 im Vorstand des Museumsverein Prestegg engagiert. Fredi Frei wurde damals als Kontakt zur Schule in den Vorstand gewählt, managte dann die immer komplexer werdende IT und Technik, arbeitete mit bei der Realisierung der Sonderausstellungen, war verantwortlich für hausinterne Apéros und half tatkräftig bei diversen Umzugsarbeiten mit. Im Jahr 2021 übernahm er zudem das Amt des Präsidenten ad interim. Brigitte Schneider hat sich als Kassierin mit grosser Gewissenhaftigkeit um die finanziellen Aspekte des Vereins gekümmert und sich im Betriebsausschuss für das Gelingen der Sonderausstellungen und vielem mehr eingesetzt. Der Vorstand dankt Fredi Frei und Brigitte Schneider für ihr grosses Engagement für den Museumsverein Prestegg. Ebenfalls verdankt wurde die Arbeit von Ruedi Dörig. Er war von 2017 bis 2020 als Vertreter des Stadtrates im Vorstand und blieb dem Verein als Baufotograf verbunden. Seine Bilder sind ein einzigartiges Zeugnis der Baugeschichte der Prestegg. Schliesslich dankte Sonja Arnold auch Christoph Hasler für seine wertvolle Unterstützung bei der Prüfung der Finanzen im Herbst 2021.Drei neue Vorstandsmitglieder gewähltAls Nachfolge von Fredi Frei schlug der Vorstand den Mitgliedern die amtierende Vizepräsidentin Sonja Arnold zur Wahl zur Präsidentin vor. Sie hatte bereits im Dezember das Vizepräsidium übernommen. Sonja Arnold wurde von den Mitgliedern ohne Gegenstimme mit einer Enthaltung gewählt. Als neue Vorstandsmitglieder wurden einstimmig Thomas Bücheler aus Diepoldsau, Stefan Hildebrand aus Lüchingen, und Markus Rohner aus Berneck gewählt. Sonja Arnold zeigte sich zuversichtlich, dass sich der Museumsverein bald wieder seiner Kernaufgabe, nämlich der Vermittlung der Geschichte und Kultur, widmen kann. «Bis dahin gibt es noch viel zu tun. Als nächstes steht neben der Ausarbeitung der neuen Strategie und der Umsetzung des Jahresprogramms die Fertigstellung des Südflügels an, so dass die Ziviltrauungen bald wie geplant im Göttersaal stattfinden können», erklärt die frisch gewählte Vereinspräsidentin.