23.07.2021

Sonnensee nicht mehr öffentlich

Die Pächterin schliesst die Badi, weil die Sicherheitsvorkehrungen zu teuer wären. Der Besitzer ist nicht erfreut.

Von Reto Wälter
aktualisiert am 03.11.2022
«Für mich ist es in erster Linie wichtig, dass ich auf der sicheren Seite bin», sagt Evelyne Huber, Pächterin des Sonnensee Campings, und erklärt, dass sie mit Vorlagen und Schutzmassnahmen konfrontiert worden sei. Etwa, dass Rettungsringe und -floss vorhanden sein müssten. Da habe sie es genauer wissen wollen und erkundigte sich, was denn alles gewährleistet sein müsse, um im Falle eines Unfalls nicht zu haften. Öffentlicher Badebetrieb rechnet sich nicht«Ich habe niemanden gefunden, der mir klar und deutlich Auskunft geben konnte. Ich bin von einer Stelle zur nächsten verwiesen worden», schaut Huber zurück und sagt: «Es lief aber unter anderem darauf hinaus, dass für einen öffentlichen Badebetrieb wohl ein Bademeister mit den entsprechenden Zertifikaten die Öffnungszeiten abdecken müsste.» Das wäre für Huber finanziell nicht tragbar. Sie sagt weiter: «Im Tagesdurchschnitt benutzten zehn bis fünfzehn private Badegäste den Sonnensee.» Dass das Freibad nicht mehr öffentlich ist, wird auf der Webseite www.sonnensee.ch noch nicht erwähnt. Auf der Hauptseite wird unter «Hier campen Sie richtig» auf die Covid-Schutzmassnahmen des letzten Sommers verwiesen, nach denen sich maximal 140 Personen im Schwimmerbecken aufhalten dürften. Campingplatzbenutzer nun mit eigenem SeeDie Campingplatzgäste dürfen die Badeanlage weiterhin benutzen, die neben dem grosszügigen Schwimmer- auch ein Kinder- und Plauschbecken sowie einen Sprungturm beinhaltet. «In der Campingplatzverordnung ist geregelt, dass die Benutzung des Sees auf eigene Gefahr geschieht», sagt Thomas Zünd, Besitzer des Sonnensee Campings. Er selber sei nicht erfreut, dass das Freibad, das zu Stosszeiten von über 200 Badegästen benutzt wurde, für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich sei.Pachtvertrag gilt nach wie vorZünd verweist aber auf den laufenden Pachtvertrag, der nach wie vor gelte. Immer noch offen für Camper und Bevölkerung ist der Kioskbetrieb, in dem kleine Menus und Getränke bezogen werden können.