Der Ebit erreichte in der ersten Jahreshälfte 36,9 Millionen Franken. Die Ebit-Marge konnte von 2,2 auf 2,6 Prozent erhöht werden, was gemäss einer Medienmitteilung des Unternehmens auf die Wirkung der getroffenen Gegenmassnahmen hinweist, obwohl «weiterhin Herausforderungen wie Umweltkatastrophen und wirtschaftliche Schwächen in bestimmten Märkten» bestünden.
Ein bedeutender Aspekt der Strategie von Stadler ist die fortgesetzte Investition in alternative Antriebstechnologien. Das Unternehmen hat erfolgreich neue Aufträge für batterieelektrische und Hybridzüge gewonnen, was seine Marktposition in diesem wachsenden Sektor stärkt. Ein weiteres Highlight sind die Aufträge aus verschiedenen europäischen Ländern, darunter Polen, Schweden und Norwegen, die Stadlers führende Position im Schienenfahrzeugmarkt weiter festigen.
Stadler und die Trump-Zölle
Die von US-Präsident Trump auferlegten Zölle in der Höhe von 39 Prozent treffen Stadler nicht in vollem Ausmass. Der Buy America Act zwingt Stadler bereits seit 2016 mindestens 70 Prozent der Wertschöpfung nachweislich in den USA zu erbringen, wenn US-Steuergelder für die Finanzierung verwendet werden.
Aktuell erbringt Stadler Nordamerika zwischen 70 und 80 Prozent der Wertschöpfung in den USA. Von den restlichen 20 bis 30 Prozent stammt bereits heute ein grösserer Teil der Zulieferungen aus Europa, mit dem tieferen Zollsatz von 15 Prozent.
Stadler analysiert aktuell sämtliche Lieferketten mit dem Ziel, den Anteil der unter die hohen Strafzölle fallenden Komponenten weiter zu reduzieren. Beispielsweise wird die Produktion der Wagenkasten in Salt Lake City Ende 2025 ihren Betrieb aufnehmen und zu einer noch höheren Wertschöpfung – und damit tieferen Zollkosten führen. Zudem hat sich Stadler vertraglich gegen einen Teil der anfallenden Mehrkosten abgesichert.
Umsatzsprung für 2026 erwartet
Obwohl der Free Cashflow im ersten Halbjahr 2025 negativ war, was auf die hohe Zahl von laufenden Aufträgen und die damit verbundenen Produktionskosten zurückzuführen ist, bleibt Stadler laut Medienmitteilung zuversichtlich und erwartet für 2026 einen «massiven Umsatzsprung».
Die mittelfristigen Prognosen für Umsatz und Ebit-Marge sind ebenfalls positiv, mit einem erwarteten Anstieg der Ebist-Marge auf 4 bis 5 Prozent im Jahr 2025 und einem stabilen Umsatz von über 5 Milliarden Franken.
Stadler erzielt Umsatzsprung von 100 Millionen Franken und setzt Kurs auf weiteres Wachstum