07.02.2020

Starker Einstieg, schneller Ausstieg

Zwei persönliche Bestleistungen und eine Oberschenkelzerrung prägen den Hallenauftakt von Larissa Bertényi.

Von Yves Solenthaler
aktualisiert am 03.11.2022
8,41 s über 60 m Hürden – erstmals erzielte die 19-jährige Widnauerin im ersten Hallenwettkampf gleich eine persönliche Bestzeit. Zwei Wochen später verbesserte Larissa Bertényi in Magglingen auch ihre Bestzeit über 60 flache Meter auf 7,60.Bei diesem Lauf zog sich die LC-Brühl-Athletin jedoch eine Zerrung zu. Nichts Gravierendes, aber ausreichend für ein, zwei, drei Wochen erzwunge-ner Wettkampfpause. Auf die Schweizer Meisterschaften vom 15./16. Februar in St. Gallen muss sie deshalb verzichten, die Hallensaison ist bereits vorbei. «Das ist bedauerlich, weil ich so gut gestartet war», sagt Larissa Bertényi, die den Startverzicht erst am Freitag, 6. Februar, fasste. «Aber nun habe ich umso mehr Zeit, mich auf die wichtigere Freiluftsaison vorzubereiten.»Neue Kategorie, neuer Trainer, neuer WohnortIn diesem Jahr, im Juni, wird Larissa Bertényi 20-jährig, sie startet deshalb nicht mehr in der U20, sondern meist in der Elite (an Schweizer Meisterschaften gibt’s auch noch U23): «Das ist keine grosse Änderung – die Hürden bleiben 84 cm hoch und ich bin schon bisher oft mit den Aktiven gelaufen.»Sonst gab es viele Änderungen im (Athleten-)Leben der Widnauerin: Sie hat neue Trainer, nach abgeschlossener Lehre einen anderen Wohnort – und im letzten Spätsommer hatte Larissa Bertényi zwei Monate an der University of California in Los Angeles trainiert.Der Reihe nach. Vier Wochen vor der U20-EM in Boras (Schweden) hat sich Larissa Bertényi von ihrem langjährigen Trainer Markus Schaffner getrennt. Sie brauchte neue Impulse, und die Charaktere von Trainer und Athletin waren zu unterschiedlich: «Er ist ein Analytiker, ich bin eher eine Spontane.»Seither ist Yves Zellweger zusammen mit René Wyler, beide von der Sportlerschule Appenzellerland und NLZ Ostschweiz, für Larissa Bertényis Trainingsplan verantwortlich. Seit dem Spätherbst mehrheitlich aus der Ferne: Larissa Bertényi arbeitet in Biel als Au-pair, und trainiert in Magglingen bei Raphael Monachon. In Biel gefällt es der Rheintalerin so gut, dass sie die Berufsmatura ab nächsten Sommer dort macht statt in St. Gallen. Das hat zur Folge, dass sie weiterhin in Magglingen bei Monachon trainiert. Die Art der Zusammenarbeit mit dem aktuellen Trainer Yves Zellweger müsse noch genau geregelt werden.Bleibt der USA-Trip. Mit ihrer Familie reiste Larissa Bertényi von New York nach Kalifornien, wo sie zwei Monate mit Coach Aria Betts trainierte. «In Los Angeles ist die Leistungsdichte so gross, dass ich zwangsläufig auf Weltklasseathleten traf.» Eine davon war Krishna Curry, die 800-Meter-Läuferin trainiert bei Betts. «Von diesem Training, das ich vor der Abreise fixiert hatte, habe ich enorm profitiert», sagt Bertényi.Dies hat sie beim Start in der Halle angedeutet, daran möchte sie anknüpfen, wenn im April die Outdoor-Saison beginnt.