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29. Rheintaler Sportpreis 01.02.2024

Stefan Langenegger «wollte den Verband nicht im Stich lassen»

Für 33 Jahre war Stefan Langenegger Präsident: Zuerst des STV Balgach, dann des Kreisturnverbandes Rheintal. Er gewann den Ehrenpreis – und sagt, auch die anderen Nominierten hätten diesen verdient.

Von Remo Zollinger
aktualisiert am 01.02.2024

Es war eine emotionale Sache, als Stefan Langenegger im letzten Dezember an der Delegiertenversammlung des Kreisturnverbandes Rheintal sein Amt definitiv abgab. 17 Jahre lang war er Präsident des Verbandes und er hinterliess Spuren. An fast jedem Turnfest, das einer der 46 Vereine im Verband ausgerichtet hat, war er dabei.

«Schwer gefallen ist mir der Abschied aber nicht», sagt Langenegger. Vielmehr sei dieser schon früher geplant gewesen – die Nachfolge liess sich jedoch nicht regeln und so blieb er. «Ich wollte den Verband nicht im Stich lassen», sagt er, erklärend, weshalb seine Ära so lange dauerte. Nun steht der Buchser Manuel Gemperli dem Kreisturnverband Rheintal vor.

Von ihm erwartet Langenegger nicht, dass er ebenso lange im Amt bleibt. Auch will das in Altstätten wohnhafte Mitglied des STV Balgach seinen Nachfolger auf gar keinen Fall beeinflussen: «Er muss nicht in meine Fussstapfen treten. Es ist schön, dass jetzt jemand anderes im Amt ist und es auch anders macht als ich.» Denn Personen für Ämter dieser Art zu finden, sei für die Sportvereine und -verbände in der aktuellen Zeit die grösste Herausforderung. Langenegger sagt:

Viele lassen sich für ein konkretes Projekt gewinnen, wo die Dauer des Einsatzes schon von Beginn an feststeht. Aber für mehrere Jahre binden wollen sich immer weniger.

Er hat sich für längere Zeit an einen Verein gebunden, prägte zwei Ären: Zuerst war er 16 Jahre Präsident des STV Balgach, seines Stammvereins. Es folgten 17 Jahre beim Kreisturnverband Rheintal. Dies hat ihm den Ehrenpreis eingebracht, «was sicher auch daran liegt, dass ich dank der Turnvereine sehr viel Rückhalt genoss. Auch die anderen beiden Kandidaten hätten es verdient, den Ehrenpreis zu gewinnen.»

Stefan Langenegger freut sich über den Ehrenpreis des Jahres, den er sich durch langjährigen Einsatz verdient hat.
Stefan Langenegger freut sich über den Ehrenpreis des Jahres, den er sich durch langjährigen Einsatz verdient hat.
Bild: Hansueli Steiger

Neben Langenegger waren mit Markus Stark (Schulfussball) sowie Juliano Fontoura aus dem Faustball zwei Personen nominiert, die ihre Sportart auf ihre Art ebenso beeindruckend geprägt haben. «Aber es ist eben so, im Sport kann meistens nur einer gewinnen», sagte Moderatorin Annina Dietsche am Verleihungsabend in Berneck. Und Langenegger sagt: «Der Preis ist eine grosse und schöne Freude, ich habe viele Gratulationsnachrichten bekommen.»

Auf die faule Haut legt sich der 63-Jährige übrigens nicht. Er ist weiterhin Mitglied der Männerriege Balgach, «wenn wir einen Anlass durchführen, stehe ich natürlich auch am Grill.» Er reist mit ins Jugilager, als «Küchengehilfe», wie er sagt. Und er engagiert sich für das Projekt des Baus einer Kunstturnarena im Rheintal.

Und Stefan Langenegger geniesst es in Zukunft noch mehr, sich seinen drei Enkelkindern zu widmen. Für diese hat er nun mehr Zeit – langweilig wird’s ihm auch dabei nicht.