02.03.2018

Stiftung soll «Linde» übernehmen

Den Umbau des Hotels Linde, bei dem die Zimmer zu Wohnungen werden sollen, will eine Projektgruppe verhindern. Die Idee: Es wird eine Stiftung gegründet, die die Liegenschaft übernehmen und renovieren will.

Seit vierzehn Jahren betreibt die Genossenschaft Hotel Linde in Heiden das gleichnamige Hotel und Restaurant. Die Genossenschaft entstand aus einer Bewegung in der Öffentlichkeit, um dem Betrieb eine Zukunft zu geben. Seither zeichnet sich die «Linde» aus durch eine saisonale und regionale Gastronomie und einen gemütlichen Hotelbetrieb. Doch die jetzige Eigentümerschaft plant einen Umbau. Das 1840 gebaute Haus gilt als sanierungsbedürftig. Unter anderem müssten die Gebäudehülle und die Haustechnik erneuert werden. Die Eigentümerin will bei dieser Gelegenheit die Hotelzimmer gleich zu Wohnungen umnutzen. Die Arbeiten sollten im September beginnen.Um dieses Vorhaben zu verhindern, hat sich eine Projektgruppe formiert, die gemäss einer Mitteilung ein bauliches Konzept für die Renovation entwickelte. Auch ein solches für den Betrieb und die Finanzierungsmöglichkeiten für den Erwerb der Liegenschaft wurden erarbeitet. Dabei seien die kantonale Denkmalpflege, der Heimatschutz und Appenzellerland Tourismus AG einbezogen worden. Das Ziel der Projektgruppe ist, Hotelzimmer inklusive Restaurant und die 20 Arbeitsplätze zu erhalten. Das Gebäude soll «in seiner historischen Substanz» bewahrt und fachgerecht renoviert werden. Erklärter Wunsch: Die «Linde» soll als Kulturstätte und Biedermeier-Hotel erhalten werden.Später würde das Hotel verpachtetDie Renovation soll dabei in Etappen erfolgen. Die Kosten für den Erwerb des Hotels und die erste Renovationsetappe betragen 2,7 Millionen Franken. Weitere Renovationsarbeiten würden nochmals 2,5 Millionen Franken kosten. Für das architektonische Konzept zeichnet sich Architekt Ueli Sonderegger, Heiden, verantwortlich.Der Kauf der Liegenschaft würde über eine Stiftung laufen, die noch gegründet wird. Sie beaufsichtigt dann auch die Renovationsarbeiten und würde den Betreibern – das kann auch die heutige Genossenschaft sein – das Hotel mit Restaurant zu einem Pachtzins überlassen. Der Stiftungsrat wird aus Persönlichkeiten aus Heiden und Umgebung besetzt. Bisher haben zugesagt, Einsitz zu nehmen: Vera Caroni, Grub, Norbert Näf, Heiden; Ueli Rohner, Kantonsrat, Heiden, Gallus Pfister, Gemeindepräsident, Heiden (Vertreter Gemeinde Heiden) und Peter Widmer, Heiden. Als Präsident des Stiftungsrates ist Norbert Näf, Präsident des Henry-Dunant-Museums und des Vereins Appenzellerland über dem Bodensee, vorgesehen.Eigentümerschaft hat Verkauf zugestimmtMit der Eigentümerschaft habe sich die Projektgruppe bereits auf einen Kaufpreis einigen können. Die Projektgruppe ihrerseits besteht aus folgenden Personen aus Heiden sowie der näheren Region: Kasia Balinska Thurnheer, Angelo Clerici, Erich Dasen (Vertreter Hotel Heiden AG), Röbi Dietz jun, Max Frischknecht, Peter Hebeisen, Norbert Näf, Gallus Pfister, Ueli Rohner, Ueli Sonderegger, René Struhs, Edi Thurnheer und Peter Widmer. Die Projektgruppe präsentiert auf www.lindeheiden.ch/pro-hotel Pläne und Konzepte für die Weiternutzung und die Aufwertung der Hotelzimmer. Damit sollen Investoren und Gönnerbeiträge gewonnen werden. Die Finanzierung ist geplant mit einem «Startbeitrag» der Gemeinde Heiden aus einer kürzlich erworbenen Erbschaft von 300 000 Franken. Die heutige Eigentümerschaft, Familie Kobelt, widmet einen Betrag von 100 000 Franken. Fremdkapital von Banken und der Schweizerischen Gesellschaft für Hotel­kredit ist in der Höhe von einer Million Franken vorgesehen. Die Mitglieder der Projektgruppe engagieren sich für die Sache persönlich mit Beiträgen von total über 25 000 Franken. Die Finanzierungslücke beträgt somit rund 3,8 Millionen Franken. Sobald Finanzierungszusagen von 2,7 Millionen Franken vorliegen, könne der Erwerb vollzogen und mit der Renovation der ersten Etappe begonnen werden, lässt sich der Mitteilung weiter entnehmen. Weitere Infos auf www.lindehei den.ch/pro-hotel . (pd/red)