Turnen 30.01.2024

STV Oberegg: «Ist, was nichts kostet, auch nichts wert?»

Nach 26 Jahren sah sich der Vorstand des STV Oberegg an dessen 51. HV gezwungen, die Mitgliederbeiträge in sämtlichen Riegen zu erhöhen. Grössere Diskussionen blieben aus, weil der Vorstand diesen Schritt einleuchtend erklären konnte.

Von Martin Rechsteiner
aktualisiert am 30.01.2024

Am letzten Freitag begrüsste die Präsidentin des STV Oberegg, Rebecca Mullis, rund 50 Mitglieder und Gäste zur 51. Hauptversammlung des Vereins. Nach dem Nachtessen standen elf Traktanden auf der Liste, die zügig abgehandelt wurden.

Sowohl der Jahresbericht der Präsidentin als auch die der Riegen zeigten, dass die Verantwortlichen bemüht sind, mit viel Herzblut und Engagement ein abwechslungsreiches Turnangebot anzubieten, bei dem gesellige Anlässe nicht zu kurz kommen. Nebst polysportiven Turnstunden werden Trainings und Disziplinen mit Meisterschaftsbetrieb wie Badminton, Netzball und Volleyball angeboten. Es gebe im Turnverein fast für jeden Geschmack ein passendes Angebot, um sich körperlich zu betätigen, so Rebecca Mullis.

Die stattliche Anzahl von 114 Nachwuchssportlern und -sportlerinnen (Muki/Kitu/Jugi) zeugt davon, dass der Verein auf dem richtigen Weg zu sein scheint. Dies bestätigte Bezirkshauptmann Hannes Bruderer, der als Gast anwesend war. Er sprach seitens des Bezirks einen grossen Dank für das Engagement des Vereins aus und sagte: «Das vielseitige Angebot an Vereinen ist ein wichtiger Beitrag an ein funktionierendes Dorfleben und besonders für die Jugend ein grosser Gewinn.»

Beitragserhöhung wurde einleuchtend erklärt

Seit 1998 steht der Jahresbeitrag trotz Teuerung und sehr breitem Angebot für Aktive unverändert bei 60 Franken. Über Jahre gab es in der Jahresrechnung Defizite, die unter anderem dank Einnahmen aus Helfereinsätzen, Spenden und dem unentgeltlichen Einsatz der Leiterinnen und Leiter in erträglichem Rahmen gehalten werden konnten. Gesellige Anlässe und Ausflüge soll es aber auch künftig geben, um das Vereinsvermögen stabil zu halten, wären aber genau diese Abstriche nötig. Das bewegte den Vorstand dazu, über eine Beitragserhöhung abstimmen zu lassen.

Von den 60 Franken Beitrag gehen heute 57 an Verbände und Versicherungen, dem Club bleiben noch drei Franken, um den Turnbetrieb, Wettkämpfe, Essen und sonstige Aktivitäten zu finanzieren. Wer sich in der Region umblickt, sieht, dass so bescheidene Jahresbeiträge selten sind. Der Verein befürchtete, so könnte der Eindruck entstehen, dass für so wenig Geld keine qualitativ hochwertigen und attraktiven Turnstunden geboten werden können. Der Vorstand beantragte deshalb, die Beiträge riegenübergreifend zu erhöhen und das lieber einmal «richtig» als mehrfach auf die kommenden Jahre aufgeteilt.

Diese Argumentation leuchtete ein, die Versammlung hiess die Erhöhungen einstimmig bei fünf Enthaltungen gut. Der Jahresbeitrag für Aktive beträgt neu 100 Franken, die Erhöhungen für den Nachwuchs (Kitu/Jugi) fielen moderater aus.

Wahlen und Ehrungen zum Abschluss der HV

Der Vorstand wurde einstimmig bestätigt und bleibt unverändert. In der Jugendriege hat Anna Fürer als langjährige Leiterin ihren Rücktritt eingereicht. Sie bleibt dem Turnverein als Aktivmitglied erhalten und wird bei Fragen um den Turnbetrieb der Jugi auch in Zukunft helfend zur Seite stehen. Diese Vakanz kann durch nachrückende Hilfsleiter gedeckt werden. Fürers Verdienste für den STV Oberegg wurden in ihrer Abwesenheit gewürdigt und verdankt. Die Ehre als Sportlerin und Sportler des Jahres kam Nadja Tobler und Yannick Eugster zu. Sie haben im letzten Vereinsjahr mit Abstand die meisten Trainings besucht und sich mit besonderen Leistungen für den Verein verdient gemacht.

Mit dem Dank an die Vorstandskollegen, die vielen Leiterinnen und Leiter, aber auch an die Vereinsmitglieder, die sich für keinen Einsatz zu schade seien, schloss Rebecca Mullis die Versammlung.