Fussball vor 2 Stunden

Tabellenzweiter aus dem Kanton Schwyz zu Gast auf der Aegeten

Nach dem hart erkämpften 1:1 am Mittwoch gegen die Spielvereinigung Schaffhausen steigen die Widnauer am Sonntag wieder auf der Aegeten in die Hosen. Zum Ende der englischen Woche ist der FC Freienbach zu Gast im Rheintal.

Von Hansueli Steiger
aktualisiert vor 2 Stunden

Der Club aus dem Schwyzer Bezirk Höfe feiert heuer einen runden Geburtstag, er wurde 1965 gegründet. Aktuell ist er mit über 550 Mitgliedern einer der grössten Sportvereine der Region. Freienbach ist ausserordentlich gut in seine fünfte Erstliga-Classic-Saison gestartet: Mit sieben Punkten aus drei Spielen sind die Schwyzer noch ungeschlagen und liegen hinter Spitzenreiter YF Juventus auf Platz zwei. Nach dem 2:2 bei Wettswil-Bonstetten, als Freienbach nach 22 Minuten 2:0 führte, und dem 2:0-Sieg in Dietikon bestritt der FCF am letzten Samstag sein erstes Heimspiel gegen Collina d’Oro. Die Tessiner führten bis in die 79. Minute 1:0, in der Schlussphase drehten die Gastgeber das Spiel aber noch und gewannen 2:1.

Im Sommer gab es auch beim FCF Transfers. Prominentester Abgang war Torhüter Diego Yanz, der für Rapperswil-Jona über 170 Challenge- und Promotion-League-Spiele absolvierte. Der 37-Jährige hat die Karriere beendet. Nachfolger ist der 22-jährige Leon Merkas, der vom anderen Schwyzer Erstligisten Tuggen kam. Bekanntester Zuzug ist der 72-fache liechtensteinische Nationalspieler Maximilian Göppel (von YF Juventus). Ein Freienbacher dürfte den St. Gallen-Fans ein Begriff sein: Silvan Gönitzer. Von seinem Heimatverein Weesen ging er früh in die Juniorenabteilung des FCZ, dann nach St. Gallen. Für den FCSG bestritt er neun Super-League-Spiele. Seit 2023 ist er bei Freienbach unter Vertrag.

Schon zu Beginn dieses Jahrtausends war der FCF Erstligist. 2002 stiegen die Schwyzer in die 2. Liga inter ab, 2005 ging es noch einen Stock tiefer. Postwendend gelang der Wiederaufstieg. 15 Saisons lang blieben die Höfler in der Interregio und gehörten zur Spitze. Nie schlossen sie eine Spielzeit schlechter als auf Rang sieben ab. 2020/21 glückte der Aufstieg in die 1. Liga Classic. Nachdem in den letzten drei Saisons der Klassenerhalt erst spät gesichert wurde, möchten die Schwyzer heuer mit der Abstiegszone nichts zu tun haben.

Umkämpftes Spiel am Mittwochabend

Für Widnau war die Heim-Saisonpremiere am Mittwoch ein Wechselbad der Gefühle: Chancen, das Spiel früh in die Bahnen zu leiten, waren da, doch dann ging die «Spielvi» mit der ersten Möglichkeit in Führung (75.). Es sah nach einer Enttäuschung aus, erst recht, als Widnau sich durch eine rote Karte kurz vor Schluss dezimierte. Mit einem Mann weniger schaffte der aufopfernd kämpfende FCW in der 95. Minute aber tatsächlich noch den Ausgleich.

Nach 40 Sekunden hatte Widnau die erste Topchance, Tobia Walt scheiterte zweimal an Torhüter Pascal Bleise, der oft im Fokus stand und dafür verantwortlich war, dass die Schaffhauser nicht mit leeren Händen an den Munot zurückkehrten. Daniel Lässer, Erolind Sylaj und Noah Thönig hatten weitere gute Möglichkeiten in Halbzeit eins. «Wenn sich die vergebenen Chancen nur nicht noch rächen», sagte ein Widnauer Fan in der Pause.

Schaffhausen legt mit 1:0 vor

Die «Spielvi» kam kaum zum Abschluss. In Minute 51 entwischte Leonard Mahmuti der Verteidigung, doch Simeon Weber, der eine tadellose Leistung zeigte, holte die Sturmspitze noch ein und klärte, bevor Ilija Kovacic eingreifen musste. Dann fand eine Flanke des eingewechselten Lars Ivanusa in der 58. Minute D’Amico, doch auch dieser Ball wollte nicht über die Linie. Nach einer guten Stunde kam Alessio de Simeis zum Abschluss, Bleise lenkte darüber.

Fussballweisheiten klingen längst abgedroschen, dennoch bewahrheitete sich eine: «Wer sie vorne nicht macht, kriegt sie hinten.» In Minute 76 setzte sich der eingewechselte Hannes Esterer durch und flankte an den linken Pfosten, wo Enrico de Nobile Berglas goldrichtig stand. Der Schaffhauser «Zehner» brachte sein Team mit der ersten Chance des Spiels in Front. Den Widnauern drohten die Felle davonzuschwimmen.

Punktgewinn in der 95. Minute

In der 89. Minute hatte Raoul Marino eine Kopfballchance, kurz danach lag ein Schaffhauser am Boden. Der Schiedsrichter konsultierte seinen Assistenten und zeigte Marino die rote Karte. In Unterzahl stürmte Widnau weiter. Der starke Lässer, Dreh- und Angelpunkt der Einheimischen, kam in Minute 91 zum Schuss, Esterer wehrte ab. Es lief die fünfte Minute der Nachspielzeit, Widnau versuchte es nochmals – im Wissen, dass es wohl der letzte Angriff sein würde. Lässer lief in Richtung Tor und passte in die Mitte. Noah Thönig übernahm den Ball und erzielte den hochverdienten Ausgleich, der den grossen Bemühungen der Gastgeber wenigstens ein halbes Happy End bescherte.

Widnau-Captain Diego Liechti sagte: «Wir hatten gute Möglichkeiten, standen defensiv solid und haben in Unterzahl ausgeglichen. Den Punkt muss man nehmen.» Trainer David Gonzalez: «In dieser Liga wird jeder Fehler sofort bestraft. Der Gegner hatte einen einzigen Schuss auf das Tor. Der Punkt ist mehr als verdient.» Nach drei Spielen liegt Widnau in der Tabelle mit vier Punkten an achter Stelle.

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