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Als Marcel Dettling ans Rednerpult tritt, sind die Themen gesetzt: Eigenmietwert, Rahmenvertrag, Zollstreit, EU. Und er steigt auch gleich richtig ein: «Geschätzte Männer und Frauen, um euch geht es ja. Ihr bestimmt.» Aber diese Selbstbestimmung sei in Gefahr, findet Dettling. Mühelos schlägt er den Bogen von Walter Freund, den er vor vielen Jahren bei einem Parlamentarier-Skirennen und als standhaften ‹Fester› kennengelernt habe, zum Dorf Eichberg, das er spasseshalber einer Beurteilung nach verschiedenen Kriterien unterzieht:
Hier laufe vieles richtig gut. Es liege zwar tiefer als sein eigenes Dorf Oberberg, das mit dem Berg müsse man deshalb noch ausdiskutieren. Dass das Wetter nur deshalb so schlecht sei, weil die «Klimakleber» dazu angestiftet hätten, weniger Fleisch zu essen, meint er wahrscheinlich nicht mehr im Scherz: «Da haben wir es jetzt: Eichberg liegt in Nebel und Regen.» Aber sonst:
Der Wähleranteil der SVP liegt in Eichberg bei über 55 Prozent, das Dorf ist damit ein richtiges Epizentrum der SVP.
Nur dass er eine ganze Weile so nah an der Grenze habe entlangfahren müssen, um nach Eichberg zu gelangen, habe ihn beunruhigt. «Sieben Kilometer weiter, und ich wäre schon im Gebiet von von der Leyen gewesen.»
Dann spricht Marcel Dettling über den Zollstreit mit den USA («wir sind stolze Schweizer, da hat uns die Ankündigung der Zölle am 1. August natürlich mitten ins Herz getroffen»), der Feind sitze aber trotzdem in Europa («die EU will einfach an unsere Kohle, die haben 13'600 Milliarden Schulden), das Asylwesen («wenn die Islamisten nicht ans Ruder kommen, können wir hoffentlich weiterhin Cervelats essen an unseren Anlässen»), den Rahmenvertrag («die wollen durchregieren vom Feld bis auf den Teller: Ich weiss nicht, ob wir dann in Zukunft noch ‹Ghackets mit Hörnli› ausschöpfen dürfen, ohne das Brüssel etwas dazu sagt») und die Vegi-Initiative («im Ernstfall, wenn die Grenzen zu sind, werden wir mit dieser Initiative nicht mehr genügend Nahrungsmittel für alle haben: Das sieht dann so aus: Der Walter Freund, der hat noch genug zu essen, aber bei den Journalisten bin ich mir nicht sicher»). Und sowieso: Damit die Schweizer und Schweizerinnen weiterhin eigenständig entscheiden könnten, brauche es eine starke SVP – eben wie jene in Eichberg. Marcel Dettlings Rede ist wie ein schnell geschnittener Film mit vielen Pointen, die den Gästen gefallen und mit Beifall belohnt werden.
Im darauffolgenden von Markus Wüst moderierten Podiumsgespräch diskutieren Walter Freund und Marcel Dettling über ihre Art zu führen, welches ihrer Meinung nach das aktuell grösste Problem der Landwirtschaft ist oder was ihre nächsten Ziele seien. «Als Kantonsratspräsident muss ich für alle da sein. Aber wenn ein Thema mit Landwirtschaft zu tun hat, schaue ich sehr genau hin», hält Walter Freund fest. Marcel Dettling sagt: «Ich führe meinen Kampf gegen die Unterwerfung durch den EU-Moloch weiter.»
n der Fragerunde meldet sich niemand. Walter Freund ist unter Freunden. Mit denen versteht er sich – politisch und auch sonst. Und so erfüllt sich an diesem Abend, was er zu Beginn der Veranstaltung gesagt hat: «In der Politik ist es wichtig, nahe bei den Leuten zu sein.»
Test Makros Editor