Schwingen 04.09.2025

Trotz Aus im sechsten Gang: «Ich konnte es auch geniessen»

Fabian Ulmann hat am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest sein Minimalziel erreicht – zu mehr fehlten nur 0,25 Punkte. «Die Enttäuschung über das Ausscheiden ist schnell verflogen», sagt der Montlinger.

Von Remo Zollinger
aktualisiert am 04.09.2025

Am zweiten Tag dabei sein: Dieses Minimalziel hatte sich Fabian Ulmann vor dem ESAF im Glarnerland gesteckt. Er erreichte es, ehe der Athlet des SK Mittelrheintal am Sonntag im fünften Gang Pirmin Suter vom Rigiverband unterlag. Um die Chance auf die Teilnahme am siebten Gang aufrechtzuerhalten, war deshalb gegen Jonas Glutz ein Sieg gefordert.

Der Solothurner war von Ulmanns sechs Gegnern der einzige, der nur Kantonalkranzschwinger, nicht aber Teilverbandskranzer ist. Doch Glutz kämpfte hart. Der 19-Jährige (drei kantonale Kränze) war ein harter Brocken, zwei Meter gross, 135 Kilogramm schwer. Dennoch gewann der Montlinger – allerdings mit 9,75 und nicht 10,00 Punkten. Damit schied Fabian Ulmann aus, in der Schlussrangliste belegte er mit 54,00 Zählern Rang 27b.

Sein Schwingen stellte Ulmann zufrieden

«Die Enttäuschung über das Ausscheiden ist schnell verflogen. Mit der schwingerischen Leistung bin ich zufrieden», sagt Fabian Ulmann. Er begann am Samstag mit einem Gestellten gegen den Beckenrieder Christoph Waser sowie einer Niederlage gegen Pascal Joho aus Sarmenstorf AG. «Ich kam so langsam unter Zugzwang», so Ulmann, der dann auf den 21-fachen Kranzer Philipp Gehrig traf. Und den Sumiswalder besiegte:

Ich überraschte ihn mit einem Beinangriff. Und wusste nach dem Sieg, dass ich auch am Sonntag antreten darf.

Zwei Kämpfe hatte er noch, dann war Schluss. Für Fabian Ulmann war es die erste Teilnahme an einem ESAF und der grösste Sportanlass der Schweiz hat den Montlinger beeindruckt. «Die Atmosphäre war schon sehr speziell. Besonders am Samstagmorgen beim Einmarsch, als das Stadion schon voll war.» Während der Gänge sei es ihm gut gelungen, diese eindrückliche Kulisse auszublenden. Dazwischen hatte er aber auch mal Zeit für sich. «Ich konnte es auch geniessen», sagt der Montlinger.

«Armon Orlik hat den Titel absolut verdient»

Ebenfalls eindrücklich war die Stimmung in der Unterkunft und dem Verbandszelt der so starken Nordostschweizer. Mit dem Thurgauer Samuel Giger, dem Toggenburger Werner Schlegel und dem Bündner Armon Orlik stellte der Verband drei der besten Schwinger des Festes – und mit Orlik dann auch den Schwingerkönig. Fabian Ulmann:

Er hat in den letzten zehn, 15 Jahren alles dafür getan, Schwingerkönig zu werden. Armon Orlik hat den Titel absolut verdient, auch mit seiner ruhigen, bodenständigen Art.

Der Montlinger hat in den letzten Wochen gemerkt, wie es ist, an einem ESAF teilnehmen zu dürfen: «Ich wurde von vielen Leuten angesprochen, der Hype um das Schwingen ist nochmals grösser geworden.» Mollis 2025 soll auch deshalb nicht Ulmanns letztes Eidgenössisches gewesen sein. «Ich bin beruflich zwar sehr eingespannt, aber ich will sicher noch drei Jahre schwingen und mich nochmals für das ESAF qualifizieren», sagt er.

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