08.07.2020

Verhaltene Badefreude

Juni-Bise und Corona machten den Freibädern zu schaffen. «Wir haben noch Platz», sagen die meisten Badmeister.

Von Yves Solenthaler
aktualisiert am 03.11.2022
«Die Badefreude der Gäste ist noch verhalten», sagt Joe Yalcin. Betreiber des Schwimmbads Weier in Berneck. Badmeister Mauro Di Cugno aus Rheineck und dessen Altstätter Berufskollegin Madeleine Schönenberger stimmen zu.Seit frühestens 8. Juni sind die Rheintaler Freibäder geöffnet. Wegen des mässigen Juni-Wetters gab es bisher kaum Schwierigkeiten, um die Corona-Bestimmungen einzuhalten. Das liegt auch daran, dass die Massnahmen gelockert worden sind. So hätten im Schwimmbad Gesa in Altstätten nun 1450 Leute Platz, solange sie die Abstandsregel einhalten.Gäste nehmen erkennbar Rücksicht aufeinander«Am letzten Sonntag hatten wir nur etwa 800 Badegäste aufs Mal, normalerweise wäre die Besucherzahl bei diesem Wetter doppelt so hoch gewesen», sagt Madeleine Schönenberger: «Die Leute sind vorsichtig geworden. Daher werden wir auch in Zukunft kaum Probleme bekommen, um die Gästezahlen einzuhalten.» Der Subtext, den Schönenberger und ihre Kollegen vermitteln, ist leicht zu erraten: «Wir haben noch Platz, ihr könnt zu uns kommen.» Bei weniger Besuchern erhöhe sich die individuelle Badequalität, weil mehr Platz vorhanden ist.Auch Oberriets Badmeister Heinz Stampfli freut sich über Gäste, die sich im Freibad Bildstöckli erfrischen. Aber auf der vergleichsweise kleinen Anlage ist die Besucherzahl immer noch auf 450 beschränkt. Auf der Homepage wird die Zahl freier Plätze laufend aktualisiert. Am Donnerstag um 15.30 Uhr hätten noch 60 Personen Platz gehabt.Am Sonntag war die Badi in Oberriet kurz ausgelastetAm letzten Sonntag war aber «Full House». «Es lief sehr verständnisvoll ab», sagt Stampfli, «einige kamen später nochmals, andere warteten ein paar Minuten länger – und einige Familien, die schon länger hier waren, verliessen freiwillig die Badi.» Er vermutet, dass es eher mehr Gäste gibt als in einem normalen Sommer: «Viele fahren nicht in die Ferien.»Diese Beobachtung hat auch Rheinecks Badmeister Di Cugno gemacht: «Ich habe schon in dieser Woche viele Gesichter gesehen, die sonst ganz sicher in den Ferien wären.» Dennoch glaubt er, dass die Badi Rheineck mit den geltenden Einschränkungen über die Runden kommt.