07.10.2018

Viel Volk an der Museumsnacht

2409 Besucher zählten die elf zwischen Rüthi und Rorschach teilnehmenden Museen während der Langen Nacht der Museen. Im Festungsmuseum Heldsberg, das schon öfter teilnahm, gab es einen Besucherrekord.

Von Max Tinner
aktualisiert am 03.11.2022
Mit elf Museen haben noch nie so viele Museen in der Region an der Langen Nacht der Museen des österreichischen Rundfunks ORF teilgenommen wie dieses Jahr, von Thal bis Montlingen, von Rüthi bis Altenrhein und Rorschach. In Vorarlberg, wo es diesen Anlass schon seit dem Jahr 2000 gibt, waren es sogar 66. Weiter beteiligten sich zehn Museen in Liechtenstein und zwei in Lindau. Den ganzen Samstagabend, von 18 Uhr bis 1 Uhr am frühen Sonntagmorgen, konnte man die Ausstellungen all dieser Museen besichtigen und an Spezialprogrammen teilnehmen – mit einem einzigen Eintrittsbillett. Und von Museum zu Museum konnte man gratis mit Extrabussen fahren. Die sieben Stunden reichten freilich nie, um alle Museen zu besichtigen. Selbst für eine Tour durch die teilnehmenden Museen im Rheintal war die Zeit zu knapp. Man musste also eine Auswahl treffen.Georg Kessler beispielsweise besuchte das Museum Montlingen – der gebürtige Feldkircher wohnt mit seiner Familie hier, war aber noch nie in diesem Museum. Weiter sollte es dann nach Rüthi ins Spielzeug- und Puppenmuseum gehen und danach noch nach Frastanz, alles Museen, die er noch nicht kenne.Ein Spass für die ganze FamilieAuch Stefan Hutter aus Kriessern begann seine Tour in Montlingen. Er hatte seinen Sohn Leon diese Woche aufs Montlinger Bergli mitgenommen, wo er für die momentan laufenden Aufwertungen eine Arbeit ausführen durfte. Sein Sohn sei dermassen begeistert gewesen, dass er am liebsten nach Überresten der Wallanlage gegraben hätte, die hier zur Bronzezeit stand, erzählt er. Das durfte Leon freilich nicht; dafür durfte er die Rekonstruktionen von Funden in den Museen in Montlingen und in Oberriet anschauen. Die ganze Familie ging mit und hatte ihren Spass dabei.Besonderes Interesse galt dem Festungsmuseum Heldsberg in St. Margrethen. Dieses war zwar schon mehrfach Teil der Museumsnacht. Noch nie sind aber so viele Besucher gekommen, wie dieses Jahr: Kurz nach Mitternacht waren es 653; viele kamen aus Vorarlberg, einzelne von noch weiter her. Zum Vergleich: In den elf Museen zwischen Rorschach und Rüthi wurden insgesamt 2409 Besucher gezählt.Vom Ansturm auf den Heldsberg profitierten auch andere Museen, wie eine Zufallsbegegnung zeigt: Elisabeth Schweighofer aus Fussach, ihre Freundin Nadja Wilhelm aus Hard und deren Töchter Selina und Mia wollten ebenfalls nach St. Margrethen. Weil in Lustenau der Bus dorthin aber schon übervoll war, stiegen sie stattdessen in jenen nach Rüthi, um sich die beiden Museen dort anzuschauen. Am späteren Abend ging es dann doch noch auf den Heldsberg.Das Ortsmuseum Rüthi hatte vor Jahren schon einmal an der Museumsnacht teilgenommen, damals aber mit mässigem Erfolg. Dieses Mal hingegen herrschte reges Kommen und Gehen. Museumsleiterin Monika Meyer schliesst daraus, dass es möglichst viele Museen braucht, die teilnehmen und sich gegenseitig bereichern – ebenso wie den Gratisbus, der die Leute von einem Museum zum anderen fährt.Sehr gut angekommen ist auch das Spezialprogramm des Museums Prestegg in Altstätten. Um die 60 Zuschauer folgten den Ausführungen Werner Ritters über die Entwicklung der Lampen von der Fackel über jenste Generationen von Fett- und Öllampen bis hin zum elektrischen Licht. Danach ging es noch auf eine nächtliche Führung durchs Städtli – an der fast ebensoviele Besucher teilnahmen.Den Teilnehmern an der Museumsnacht ist bewusst geworden: Die Museen sind alles andere als verstaubt, und Geschichte ist etwas extrem Spannendes.