Oberegg 28.03.2023

Vor 125 Jahren wurde die erste Bäckerei auf dem St. Anton eröffnet

Vor 125 Jahren wurde auf dem St. Anton im ehemaligen Schulhaus neben der Kapelle die Bäckerei Breu eröffnet. 1965 wurde dem Haus ein Anbau mit Café-Restaurant angegliedert. Seit kurzem steht der wieder zugängliche Betrieb unter neuer Leitung.

Von Peter Eggenberger
aktualisiert am 28.03.2023

Das Gebäude unmittelbar neben der Kapelle auf dem St. Anton diente ursprünglich als Schulhaus. Nach dessen Aufhebung im Jahr 1896 wurde es von Bezirkshauptmann und Schulratspräsident Sebastian Breu (1844 – 1909) ersteigert. Hier wollte er Stickmaschinen installieren. Der aufkommende Fremdenverkehr (heut Tourismus) bewog ihn dann aber zur Einrichtung einer Bäckerei, weil sich der St. Anton schon damals als beliebtes Ausflugsziel etabliert hatte.

Anbau mit Café realisiert

Als Nachfahren des Bäckereigründers übernahmen Josef und Josy Breu 1955 den Bäckereibetrieb. Das innovative Ehepaar liess 1965 auf der Westseite einen Anbau erstellen, in dem ein grosszügiges Café-Restaurant eingerichtet wurde. Ab 1978 wurde das lebhafte Unternehmen von Sohn Rudens und dessen Gattin Carmen Breu-Marxer während 37 Jahren weitergeführt. 2015 zogen sie sich aus dem Geschäftsleben zurück, und neu begannen wenig später Erwin Schirmer und Walter Kägi im auf «Kafi Anton» umgetauften Haus zu wirken.

Zwei einheimische Berufsleute

Nach der Schliessung und einer Zeit der Ungewissheit erfolgte Anfang 2023 eine erneute personelle Veränderung. Mit Nigg Hug, Oberegg, und Markus Leuch, Heiden, übernahmen zwei mit der Region vertraute, als Bäcker ausgebildete Profis das traditionsreiche Haus. Die vorläufig noch eingeschränkten Öffnungszeiten von Laden und Café-Restaurant sollen ab April auf fünf Tage ausgedehnt werden.

Zwei ehemalige Schulhäuser

Das erste eigentliche Schulhaus auf dem St. Anton wurde 1812 erbaut. Nach dessen Aufhebung im Jahr 1896 erfolgte im ehemaligen Schulgebäude neben der Kapelle die Einrichtung der Bäckerei Breu. Im gleichen Jahr war das zwischen Alpenhof und Rössli neuerstellte Schulhaus bezugsbereit. Hier wurden in der Folge bis 1970 Kinder unterrichtet. Sinkende Schülerzahlen führten vor gut fünfzig Jahren zur Einstellung des Schulbetriebs und zur Privatisierung des Gebäudes.

Quelle: «Oberegger Geschichte» von David Aragai