09.03.2020

Vorstand komplett, aber weniger Schützen

Delegiertenversammlung des Rheintalischen Schützenverbands (RSV) im katholischen Pfarreiheim St. Johann in Oberriet.

Von Yves Solenthaler
aktualisiert am 03.11.2022
Drei Jahre lang war der Posten des Schützenmeisters beim RSV vakant. An der DV vom Freitag wurde Marco Dintheer von der FSG Montlingen einstimmig in dieses Amt gewählt, damit ist der Vorstand wieder komplett. «Ich wollte Dintheer schon vor einem Jahr vorschlagen», sagt Präsident Daniel Dietsche, «aber ich musste ihn noch länger überreden.»Jetzt hat’s geklappt, deshalb sitzen wieder zehn Personen im Vorstand des Verbandes, der die Rheintaler Schützenvereine vertritt. Darunter sind mit Elsi Stieger (Gruppenmeisterschaft, Feldmeisterauszeichnungen), Manuela Keller (Nachwuchs Pistole) und Dunja Graf (Nachwuchs 300 m) drei Frauen. Das sind fast so viele wie weibliche Delegierte (fünf von 57) an der DV teilnahmen. Die noch nicht genannten Männer im Vorstand sind Kurt Hollenstein (Kassier), Markus Stieger (Aktuar), Wendelin Heeb (Match 50 m), Werner Breu (Match 25 m), Roger Zinsli (Auszeichnungen) sowie Marcel Breu (Kantonalstich und IT-Administrator).Finanzielle Unterstützung für organisierende VereineKantonalpräsident Jakob Büchler lobte die Coronavirus-Liste des Vorstands. Erfreulich fällt für das Gremium auch die Finanzrechnung aus. Der Gewinn fiel bescheiden aus (230 Franken), aber das Eigenkapital beläuft sich auf über 51 000 Franken. Das erlaubt dem Verband eine gewisse Grosszügigkeit: Die DV stimmte Senkungen der Vereins- und Lizenzierungsbeiträge zu. Zudem werden Vereine mit jeweils 300 Franken unterstützt, wenn sie einen Verbandsanlass organisieren. Dieser Zuwendung stimmten die Delegierten mit dem Budget zu, das auch deshalb einen (verkraftbaren) Verlust von 3500 Franken vorsieht.Die Finanzen sind im Lot, der Vorstand ist besetzt. Einen grossen Teil der Schützen-DV machen die Ehrungen und Auszeichnungen aus. Nachwuchschefin Dunja Graf beklagte, dass bei den für die Jahreswertung ausgezeichneten Jugendlichen nur einer von sieben Prämierten anwesend war, zum Teil mit fadenscheinigen Entschuldigungen. Auch von den Erwachsenen fehlten viele Ausgezeichnete. Es scheint, dass das Interesse der Schützen gering ist, in jedem Jahr die Besten von ihnen auszuzeichnen.Unzählige Auszeichnungen und Statistiken zeugen von der intensiven Tätigkeit der Rheintaler Schützen. Aber die Teilnehmerzahlen entwickelten sich 2019 nicht erfreulich. Gerade im 300-Meter-Bereich bahnen sich Probleme an. Am Feldschiessen ging die Beteiligung um 50 Personen zurück, und die Präsentation vom Rheintaler Vereinswettkampf nannte Daniel Dietsche eine «Folie zum Schämen»: Über die 300-m-Distanz nahmen 248 Schützen teil, 2018 waren es noch 71 mehr.Besser sieht’s bei den Pistolenschützen aus. Dort bleiben die Zahlen gleich oder steigen gar leicht an. Auch dank der Initiative von Manuela Keller hat sich eine kleine, aber feine Spitze gebildet. Sie ermunterte die Vereinsvertreter, ihre Talente zu melden, auch wenn sie keine passende Anlage oder Trainer für sie hätten: «Gemeinsam finden wir immer eine Lösung.»Förderbeitrag für Nicole MessmerDas erfolgreichste Rheintaler Pistolentalent ist Nicole Messmer. Sie fehlte auch an der DV, allerdings mit einer stichhaltigen Begründung: Sie musste am nächsten Morgen in Bern an den Schweizer Meisterschaften antreten – wo die letztjährige U17-Titelträgerin in der Altersklasse U21 den sechsten Platz erreichte. Ihr Verein, der SV St. Margrethen, stellte den RSV-Delegierten den Antrag, Nicole Messmer möge im Jahr 2020 mit 1000 Franken unterstützt werden. Die Delegierten stimmten dem Förderbeitrag wie schon vor einem Jahr einstimmig zu.