Meine Mutter sagt jedes Jahr dasselbe: «Ach, ich brauch doch nichts.» Was natürlich kompletter Quatsch ist. Denn sie bekommt trotzdem was.
Früher waren es selbstgebastelte Gutscheine: Einmal Staubsaugen. Einmal Auto putzen. Einmal Wäsche bügeln. Liebevoll mit Filzstift gemalt. Diese Gutscheine hat sie bis heute. Ungenutzt. Und ehrlich gesagt, fürchte ich mich ein wenig vor dem Tag, an dem sie sagt: «So, jetzt hätte ich gern alles auf einmal.»
Vielleicht sind Muttertags-Gutscheine aber gar nicht zum Einlösen gedacht. Vielleicht sollen sie nur zeigen, dass wir theoretisch helfen würden. In einer idealen Welt. Oder sie stehen für etwas anderes: Zeit. Ein echtes Gespräch. Zuhören ohne nebenbei Whatsapp-Nachrichten und Tiktok-Videos zu checken.
Das will ich ihr dieses Jahr schenken. Und dabei hoffen, dass sie die Gutscheine weiterhin vergisst.
Warum wir am Muttertag Dinge versprechen, die wir nie tun