23.02.2018

Werkraum wird Klassenzimmer

Wegen stetig steigender Schülerzahlen benötigt die Primarschule mehr Unterrichtsräume. Allein im Schulhaus Blattacker investiert sie in den nächsten drei Jahren 775000 Franken.

Von Monika von der Linden
aktualisiert am 03.11.2022
Monika von der LindenSeit einigen Jahren gibt es wieder mehr Kinder im Dorf. Folglich steigt die Schülerzahl in diesem Gemeindeteil der Primarschule Au-Heerbrugg kontinuierlich. Als eine erste Massnahme, den drohenden Platzmangel zu vermeiden, eröffnete die Schule im Sommer 2016 den Neubau des Dreifachkindergartens Blattacker. Bald wechseln diese Kinder in die Unterstufe. Deshalb braucht es auch mehr Klassenzimmer im Schulhaus Blattacker. Ein Projekt, um dies zu realisieren, unterbreitet der Schulrat der Bürgerversammlung im März. «Bei der Fusion haben wir klar gesagt, dass wir keine Schüler von Au nach Heerbrugg oder umgekehrt fahren werden», sagt Schulratspräsident Walter Portmann. Damit dies auch künftig gewährleistet ist, baut die Schule den bestehenden Raum sukzessive aus. Seit Beginn des laufenden Schuljahres wird im Schulhaus Sonnenberg eine Klasse mehr geführt. Dort hat es aktuell fünf Klassenzimmer plus Ne­benräume. Ausbaumöglichkeiten gibt es in Heerbrugg nur noch im Schulhaus Blattacker. Fliegenplage in der SchulkücheAuf den Schuljahreswechsel 2019 wird der Werkraum im Erdgeschoss verlegt und der Raum in ein Klassenzimmer umgebaut. Platz für einen neuen Werkraum gewinnt man durch den Rückbau der Küche im Obergeschoss. Die Primarschule benötigt sie seit mehreren Jahren nicht mehr. «Sie wurde gebaut, als die Realschule noch Teil der Primarschulgemeinde war und im Schul­- haus Blattacker unterrichtet wurde», sagt Portmann. Zurzeit nutzt die Oberstufe Mittelrheintal die Schulküche. Sie fällt als Mieterin weg, sobald der Neubau des C-Trakts fertig ist, voraussichtlich im Frühling 2019. Es bleiben also drei Monate Zeit für den Umbau. Der Deckenaufbau der Küche und des danebenliegenden Handarbeitsraums ist so konstruiert, dass sich übermässig viele Fliegen einnisteten. «Wir werden die Plage nicht mehr los.» Ein neuer Deckenaufbau soll das Problem lösen. Weitere Arbeiten dienen der WerterhaltungIn die Instandhaltung des Schulhauses hat die Gemeinde regelmässig investiert. Folglich müssen nur kleinere Arbeiten ausgeführt werden. Die etwa 25 Jahre alte Fassade wird mit Wasser und per Hochdruck gereinigt. Schadhafte Platten im Sockel werden ersetzt.Die Gemeinde Au verbreitert das Trottoir entlang der Brändli­strasse. Weil einige Bäume zu breit wurzelten, werden sie gefällt. «Wir ersetzen sie mit niedrigen und blühenden Sträuchern.»Der Eingang des Schulhauses wird aufgehübscht und erhält eine neue Anzeigetafel. Im Treppenhaus erhöht man die Sicherheit, in dem man die Handläufe erhöht oder ergänzt. Im Lehrerzimmer wird eine Teeküche eingebaut. Die Schränke in den Schulzimmern stammen aus der Zeit des Schulhausbaus im Jahr 1969. «Sie sind so wenig tief, dass noch nicht einmal ein Ordner hineinpasst», sagt Portmann. Weiter werden in den Klassenräumen die Wände gestrichen, alter Lino­leumbelag wird durch Parkett ersetzt und wo nötig, die Beleuchtung erneuert.Ab dem Schuljahr 2021/2022 wird eine weitere Klasse eingerichtet. Dann sind es in Heerbrugg zwölf Klassen. Eine Lösung, wie der fehlende Raum geschaffen wird, erarbeitet der Schulrat noch.Um die Massnahmen realisieren zu können, beantragt der Schulrat an der Bürgerversammlung einen Kredit von 775000 Franken. Die Arbeiten werden über drei Jahre verteilt ausgeführt und ausserhalb der Un­terrichtszeiten ausgeführt. Anschliessend sollten die Schulhäuser in Heerbrugg zu 95 Prozent in einem guten Zustand sein. «Die Geburtenzahlen rechtfertigen die Erweiterung auch langfristig», sagt Portmann.Die Vorversammlung findet statt (zusammen mit der der Politischen Gemeinde Au) am Montag, 12. März, in der Mehrzweckhalle Wees in Au, die Bürgerversammlungen sind am Montag, 19. März, im OMR-Schulhaus Am Bach in Heerbrugg.Pausenplätze verbindenDas Schulhaus Sonnenberg der Primarschule Au-Heerbrugg liegt auf dem Gebiet der Politischen Gemeinde Balgach. Diese will die Sonnenbergstrasse ausbauen und benötigt dafür Land von der Schule (siehe Ausgabe vom 22. September 2017). Folglich wird der Pausenplatz kleiner. Obwohl noch kein Zeitplan besteht, kümmert sich die Schule darum, dass den etwa 110 Schülern trotzdem genug Pausenraum bleibt. Sie will die beiden Pausenplätze auf der Ost- und Westseite des Schulhauses miteinander verbinden, indem die Treppe, die hinter dem Schulhaus zum Schülereingang führt, weggerissen wird. Die bestehende Pausenhalle wird saniert und verlängert, sodass die Kinder von beiden Pausenplätzen aus Zugang ins Schulhaus bekommen. Die Kinder verteilen sich auf zwei Plätze und gelangen zum Spielplatz, ohne die Strasse entlang zu laufen. «Wir möchten das aus Sicherheitsgründen erledigt haben, bevor die Sonnenbergstrasse ausgebaut wird», sagt Schulratspräsident Walter Portmann.Der Schulrat schätzt die Kosten auf 200000 bis 300000 Franken. Er wird das Projekt an der Bürgerversammlung der Schulgemeinde vorstellen, aber nicht darüber abstimmen lassen. Der Schulratsbeschluss wird voraussichtlich im Laufe des Jahres 2018 dem fakultativen Referendum unterstellt. (vdl)