An diesem Tag versammeln sich die zu Christus Gehörenden, und der Tag soll dem Herrn gehören. Das älteste Fest der Christen ist also der Sonntag.
Erst später entstehen nach und nach die anderen Feste. Die Christen feiern den ersten Tag der Woche als den Tag, an dem Christus von den Toten erstanden ist. Jesus Christus hat den Sabbat nicht abgeschafft, sondern vollendet. Durch seine Auferstehung am ersten Tag nach dem Sabbat ist Jesus in die «Ruhe» Gottes eingegangen (vgl. Hebr 4, 10). An dieser «Ruhe» lässt er auch uns teilhaben und teilnehmen. Die Apostelgeschichte berichtet, dass sie am «ersten Tag der Woche versammelt waren, um das Brot zu brechen», also Eucharistie zu feiern.
Der Sonntag ist den Christen heilig
Nach dem Kalender der Christen endet die Woche nicht mit dem Sonntag, sondern sie beginnt mit ihm. Sie beginnt nicht mit der Arbeit, sondern mit einem Fest. Denn das Wichtigste im Leben können wir uns nicht erarbeiten, das gibt es nur als Geschenk. Wir verdanken Gott unser Leben und die ganze Welt. Der Auferstandene verbürgt uns ein Leben nach dem Tod. Er ist die Sonne des Sonntags, die auf die ganze Woche ausstrahlt. Die Feier des Sabbats im Volk Israel war für die damalige Zeit eine unerhörte soziale Tat: Sie garantierte allen arbeitenden Menschen wöchentlich einen arbeitsfreien Tag zur Erholung, zur Versammlung und zu gemeinsamer Gottesverehrung.
Seit dem vierten Jahrhundert ist diese Tradition mit der Feier des Sonntags verwachsen. Aus dieser jüdisch-christlichen Wurzel hat sich das heutige Kulturgut Sonntag entwickelt: Ein Tag, der dem Leben Rhythmus gibt, ein Tag zu Pflege menschlicher Beziehungen, ein Tag zur Erholung für Körper und Geist, ein Tag zur Wahrnehmung der umfassenden Wirklichkeit unseres Lebens, ein Tag zur Feier der Auferstehung Christi.
Darum ist der Sonntag den Christen heilig, ein Gut ersten Ranges. Er weist uns hin auf die Quelle, die Wurzeln unseres Lebens: Woher, wozu, wofür lebe ich? Machen wir den Sonntag zu dem, was er von seinem Ursprung her ist und sein will: Zum Tag für Gott, den Herrn, für unsere Mitmenschen und für uns selbst.
Er ist die Hoffnung und die Kraft in den Herausforderungen des Lebens im Alltag der Woche. Und denken wir daran: Wir sind Sonntagskinder – der Sonntag ist eine Quelle, die uns Leben und Ruhe gibt.
Wie der Tag der Auferstehung das Leben der Menschen prägt