Christlich 16.09.2023

Zum eidgenössischen Feiertag an diesem Wochenende: Beten – was bringt’s?

An diesem Wochenende feiern wir wie jedes Jahr am dritten Sonntag im September den Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag. Darum hier ein paar Gedanken zum Thema «Gebet».

Von Andreas Brändle,
Pfarrer
aktualisiert am 16.09.2023

Es gibt verschiedene Gebete. Das Gebet in der Not. Das Stossgebet. Das Gebet im stillen Kämmerlein. Das Meditationsgebet. Das gemeinsame Gebet. Das liturgische Gebet. Gebet ist sehr vielfältig und verschieden.

Besonders kraftvoll finde ich persönlich das «Unser Vater».

Gemeinsam gebetet in einem Gottesdienst nach den Fürbitten, entfaltet es eine besondere Kraft.

Oder auch, wie ich es letzthin erlebt habe, am Bett eines Verstorbenen. Wenn die Angehörigen und ich als Pfarrer uns an den Händen halten und nach einer kurzen Einleitung ein «Unser Vater» beten.

Das sind Momente, die positiv in Erinnerung bleiben. Ob liturgische oder freie Gebete, da spielt auch die persönliche spirituelle Biografie mit hinein.

Ich kenne fromme Leute, die mit liturgischen Gebeten nichts anfangen können, Worte herunterleiern nennen sie das.

Ich kenne aber auch Menschen, die aus freikirchlichen Kreisen kommen und froh sind, ein vorgeformtes liturgisches Gebet sprechen zu können und nicht immer selber nach passenden Worten suchen zu müssen. In der evangelischen Kirche in Diepoldsau gibt es in den Gottesdiensten die schöne Tradition, dass, wenn das «Unser Vater» gesprochen wird, die Glocke läutet.

Und ich kenne einige alteingesessene Leute, die dann das «Unser Vater» zu Hause mitbeten. Was für eine schöne Tradition, zu der wir Sorge tragen sollten! Ob alleine beten oder in Gemeinschaft, beides sollte in unseren Kirchen seinen Platz haben!