30.10.2018

Zwei Schutzkonzepte für Bach vorgestellt

Am Dienstagabend lud Altstätten zu einer Informationsveranstaltung zu den geplanten Schutzmassnahmen am Lienzer Bach ein. Es stehen zwei Schutzkonzepte sowie vorgezogene Schutzmassnahmen zur Diskussion.

Von bes
aktualisiert am 03.11.2022
Seit November 2008 liegt die Gefahrenkarte für die Gemeinde Altstätten vor. Sie zeigt, dass das Siedlungsgebiet von Lienz einer erheblichen Gefährdung durch Murgänge des Lienzer Bachs ausgesetzt ist. «23 Gebäude sind teilweise oder vollständig im Gefahrengebiet», sagte Geologe Peter Schürch, «Personen sind sowohl innerhalb als auch ausserhalb von Gebäuden gefährdet.» In den letzten 100 Jahren wurden acht Ereignisse am Lienzer Bach dokumentiert – die Hälfte davon in den letzten 30 Jahren.Aufhebung des SchutzdefizitsVor zehn Jahren führte der Kanton eine Naturgefahrenanalyse durch und erstellte 2012 ein Massnahmenkonzept für Naturgefahren der Region Lienz/Plona. Im Juli letzten Jahres folgte die Geschiebestudie und das Schutzkonzept. Eine Gruppe aus Vertretern von Stadt, Rhode, Melioration, Forst und Kanton haben das Schutzkonzept bewertet und zwei sich ergänzende Konzepte zum Schutz des Siedlungsgebiets ausgearbeitet. Während ein Schutzkonzept im Gebiet Furnis einen grösseren Rückhalt von Murgangmaterial und eine Durchleitung in den zu vergrössernden Sammler Oberfeld vorsieht, zeigt das andere Konzept die Möglichkeit einer Ausleitung eines Murganges ins Gebiet Lienzer Leui. «Weil die Umsetzung der Massnahmen einige Zeit beansprucht, sind vorgezogene Schutzmassnahmen geplant», sagte David Jud vom Ingenieurbüro Meier und Partner AG. Einerseits sollen zwei Murgangschutznetze im Bereich «Roti Platte» erstellt, andererseits ein Überwachungs- und Alarmierungskonzept auf der Basis von Meteodaten errichtet werden.Viele Fragen bleiben offenNach den Ausführungen der Experten blieben viele offene Fragen übrig. Die zahlreich erschienenen Einwohnerinnen und Einwohner wollten vor allem zu den geplanten Massnahmen, genauere Angaben erhalten. Dass etwas gemacht werden muss, stand für alle Beteiligten ausser Frage. Dass bei den angestrebten Massnahmen alle Einwohner berücksichtigt werden müssen auch. «Es darf nicht zu einer Umzonung der Gefahrenzone kommen», sagte ein Besucher. Obwohl zwei Varianten zur Diskussion standen, sahen einige Bürger nur eine Variante als umsetzbar, da im Gebiet Furnis wegen der Quellwasserfassung nicht gebaut werden darf. Während es viele Wortmeldungen zu den vorgestellten Schutzkonzepten gab, fiel die Diskussion über die vorgezogenen Schutzmassnahmen spärlich aus. An der Bürgerversammlung vom 29. November wird über den Investitionskredit für die vorgezogenen Massnahmen abgestimmt.