«Endlich wieder mehrere richtig gelungene Läufe in Folge!»: Das sagte eine strahlende Monika Ammann aus Heerbrugg nach ihrem überzeugenden Sieg an der Schweizer Meisterschaft im Sprint-OL vom Sonntag in Uzwil. Am Vortag hatte in Bazenheid die SM im Sprint-Staffel-OL stattgefunden – auch dort gehörte die Rheintalerin zu dem Team, das den Sieg erlief. Sie freue sich sehr, dass sie das in diesem Halbjahr sportlich wichtigste Wochenende so gut meistern konnte.
Auf perfekter Startstrecke die Führung übernommen
Der Sprint-Staffel-OL findet in der Schweiz auch bei den Senioren im internationalen Format statt. Eine Staffel besteht aus je zwei Frauen und Männern, wobei die Frauen die erste und die letzte Strecke laufen. Monika Ammann übernahm für ihr gut besetztes Team die Startstrecke und setzte sich nach dem Massenstart an die Spitze. «Ich hatte sofort eine klare Vorstellung, wie ich zu Posten 1 laufen will, fühlte mich sicher und irgendwie auch entspannt», beschrieb sie den Einstieg ins Rennen.
So lief sie souverän vorne weg und schickte mit einem Vorsprung von 48 Sekunden Ehemann Mario auf die zweite Strecke. Er startete nicht beschwerdefrei und musste sich ein- und überholen lassen. Mit 13 Sekunden Rückstand hielt sich der Schaden aber in Grenzen, zumal die nächsten Verfolger über eine Minute zurücklagen. Auf Strecke drei übernahmen die späteren Sieger wieder die Führung, die im Schlussabschnitt nie in Gefahr kam. Seit die noch junge Disziplin zum nationalen Standardprogramm gehört, haben Monika und Mario Ammann die Meisterschaft bei ihren drei Teilnahmen seit dem Jahr 2021 immer gewonnen.
Vierter nationaler Sprint-Einzeltitel
Für die Schweiz ungewöhnlich wurde die Meisterschaft im Einzel-OL in einem Qualifikations- sowie einem Finallauf ausgetragen. Die erste Hälfte des Qualifikationslaufs vom Vormittag lief am Nachmittag im A-Final um den Meistertitel, die andere konnte im B-Final über die gleiche Strecke zeigen, wie gut sie hätte abschneiden können. Für Monika Ammann war die Qualifikation eine Formsache. Es brauche aber immer die volle Aufmerksamkeit, um die richtigen Posten zu stempeln, «sonst ist der Traum geplatzt, bevor die Entscheidung beginnt.»
Als Zweite ging sie trotz gedrosseltem Tempo gegen Ende mit einer grossen Portion Zuversicht an den Start. Wieder fand sie sofort eine gute Balance zwischen Laufen und Orientieren. Eine kleine Unsicherheit bei Posten 5 kostete sie vorübergehend die Führung, doch die verbleibenden zwölf Posten absolvierte sie deutlich am schnellsten und unterbot die bisherige Bestzeit um 40 Sekunden. Die Schnellste vom Vormittag und im Final zuletzt startende Läuferin verlor bereits beim ersten Posten zu viel Zeit, als dass sie Monika Ammann noch hätte übertreffen können. Sie wurde schliesslich mit weiteren 40 Sekunden Rückstand Dritte. Monika Ammann realisierte nach 2008, 2018 und 2023 den vierten Sieg an der Schweizer Meisterschaft im Sprint-OL.
Mario Ammann nach Hattrick enttrohnt
Auch Mario Ammann verfolgte in Bazenheid und Uzwil grosse Ziele. Bei der Sprint-Staffel gehörte er zu den Besten der Kategorie 60 und älter. In Uzwil ging er bei der Qualifikation bewusst nicht ans Limit, wurde jedoch trotzdem Vierter.
Im A-Final musste er dann aber verletzt aufgeben. «Ich hatte bisher kaum Probleme mit meinen Beinen. Ich hätte gern versucht, mich auch bei dieser Meisterschaft mit den Besten zu messen.» Dennoch kommt ein weiterer Kategoriensieger aus dem Rheintal: Der Auer Miklas Kossert gewann die Kategorie Herren A Mittel.
Zweimal Gold erlaufen: Monika Ammann triumphiert in Uzwil