Manchmal beneidet Mirjam Gugger den Hamster ihrer Tochter. Er liebt es, in seinem Rad zu rennen. Doch dreht es zu schnell, wirft das Rad das Tier raus. «Ich möchte auch manchmal aussteigen, habe aber oft keine Zeit dazu», sagte sie zu Beginn des «Frauenfrühstücks» am Samstag.
Vielen Frauen geht es ähnlich. So kamen die Tipps, die Christa Schmid aus Niederbipp mit nach Altstätten brachte, recht. Die Mutter, Katechetin und Frau eines Pfarrers kennt es gut, rund um die Uhr für die Anliegen anderer ansprechbar zu sein. Um nicht auszubrennen, hat sie sich Inseln der Zeit und der Ruhe geschaffen. So praktizieren sie und ihre Familie es seit einiger Zeit, jede Woche einen Ruhetag einzulegen: ein Tag ohne Verpflichtung und viel Zeit für Beziehungen zueinander und zu sich selbst.
Es sei normal, nach einem anstrengenden Tag, in Ablenkung, weiterer Arbeit, Schokolade oder Medien eine Ersatzbefriedigung zu suchen und damit der inneren Unruhe auszuweichen, sagte Christa Schmid. Die Referentin zeigte ihren Zuhörerinnen einige Auswege auf, um dem Ruhedefizit etwas entgegenzusetzen.
«Nehmen Sie Hilfe an!» Man könne sich mit einer Freundin austauschen und sich so bestimmter Muster bewusst werden. «Fokussieren Sie!» Es gehe um die Priorität. «Geben wir sie immer dem Dringlichen, wird dies das Wichtige verdrängen.»
Wer dies beherzige, gewinne Zeit, um echte und nicht virtuelle Kontakte wie Beziehungen zu pflegen. Dies wiederum unterstützt eine Frau dabei, zu entdecken, was sie gern tut. «Wer sich nichts gönnt, gönnt auch anderen nichts und verbittert leichter.»
Christa Schmid hat oft erlebt, dass ihr die Schönheit der Natur guttut und sie in ihr Ruhe findet. Sie empfahl, wieder Langsamkeit und Langeweile zu empfinden. «Sie sind der Boden für Kreativität», sagte sie.
Der junge Nilo untermalte das «Frauenfrühstück» mit seinem Spiel auf dem E-Piano.
Aus dem Hamsterrad und zu mehr innerer Ruhe finden