Johann Michael Haydn war der jüngere Bruder von Joseph Haydn und somit ein Zeitgenosse von Wolfgang Amadeus Mozart. Das vielseitige Schaffen von Johann Michael Haydn umfasst über 800 Werke. Er wurde nie so berühmt wie sein Bruder Joseph, da seine Werke zu seinen Lebzeiten nicht veröffentlicht, dafür aber die Manuskripte von Kloster zu Kloster weitergeleitet wurden.
Mit dem Stück Timete Dominum, MH 256, wurde das Konzert eröffnet. Bei diesem Stück fehlten bis anhin die letzten 70 Takte. Durch Zufall fand David Burgstaller die fehlenden handgeschriebenen Manuskripte in einem Archiv in Oberösterreich. Auf diese Weise kamen die Zuhörenden in den Genuss einer Uraufführung, die durch ihre grossartigen Stahlkraft emotional verzauberte. Das Paradestück des Abends war Missa Sancti Hieronymi, MH 254, auch als «Oboenmesse» bekannt. Das anspruchsvolle Werk mit vier Oboen und zwei Fagotten wurde von den Solistinnen sehr virtuos, lebendig und melodiös gespielt. Dabei wurden ihre ganze Musikalität und Energie gefordert. Sie wurden von drei Posaunen, Cello, Kontrabass und Orgel unterstützt.
Der Kammerchor überzeugte mit wechselnden Soloparts und einer lebendigen Homogenität und unglaublichen Reinheit. Die hellen Oboen, die brummenden Fagotte, die Fanfaren der Posaunen zusammen mit Chor und Basso continuo verzauberten und berührten das Publikum. Mit einem «standing ovation» und lange anhaltendem Applaus bedankten sich die begeisterten Zuhörer bei der Konzertvereinigung «Musica Sacra» unter der Leitung von David Burgstaller, für ihre exzellente Leistung.
«Musica Sacra» spielt Konzert zum Ewigkeitssonntag