Die Fenster des Drehrestaurants Hoher Kasten war am Mittwochnachmittag, 21. Mai, undurchdringlich mit Nebel verhängt. Der erste Teil der Exkursion fand für die 22 Interessierten deshalb drinnen statt.
Vogelkundler Merlin Hochreutener führte in die faszinierende Welt der Raufusshühner ein. Diese Vögel mit Federn an den Füssen (Kälteschutz) sind praktisch überall in der nördlichen Hemisphäre anzutreffen, in der Schweiz diese vier Arten: Auerhuhn, Birkhuhn, Alpenschneehuhn und Haselhuhn.
Danach stellte der in Gais aufgewachsene Ornithologe jene Vögel vor, die auf dem Abstieg vom Hohen Kasten über Kastensattel-Alp Stofel-Rossberg zurück nach Brülisau wahrscheinlich und hoffentlich beobachtet werden könnten.
Wegen des Nebels war der Hörsinn gefragt
Beim Abmarsch hatte sich der Nebel etwas gelichtet, wogt aber lange Zeit über den Bergkamm hin und her. Hingegen zeigte sich ein Birkhahn mit seinen leuchtend roten Augenwülsten am Horizont auf einer Alpweide. Vor einer Gruppe Gämsen flüchtete er auf die nächste Fichte.
Dieser Anblick war der Höhepunkt auf dieser Route. Aber es warteten noch weitere Highlights, so Bluthänfling, Baumpieper, Alpenbraunelle, Ring- und Misteldrossel sowie - fast zuletzt – der rüttelnde Turmfalke. Auch häufigere Arten wie Rabenkrähe, Alpendohle oder Rotmilan zeigten sich auf dieser Wanderung, ebenso zwei Murmeltiere und zumindest die Ohrspitzen eines Fuchses, gut versteckt im Gras.
Wegen des Nebels waren auch die Ohren der Teilnehmenden gefordert. Mit Handzeichen machte der Exkursionsleiter jeweils auf spezielle Vogelstimmen aufmerksam. Einige wollten sogar den Kuckuck rufen gehört haben! Dank der fach- und ortskundigen Leitung von Merlin Hochreutener entwickelte sich aus diesem anfänglich wenig verheissungsvollen Nachmittag eine Fülle von interessanten Beobachtungen, bereichernd und überraschend, ein eindrückliches Erlebnis für alle Wagemutigen werden, die sich aus der warmen Stube auf den Hohen Kasten gewagt hatten.
Überraschende Wildtierbegegnungen auf dem Hohen Kasten