Au 07.12.2023

Gespaltene Meinungen zum neuen Pfarreizentrum

Das neue Pfarreizentrum in Au gibt zu reden.

Von Karin Zoller
aktualisiert am 07.12.2023

In einem Artikel dieser Zeitung zum neuen Pfarreizentrum stand, dass ausser einer Person alle Anwesenden M. Bürki und Christian Sepin beipflichteten, dass die katholische Kirche vier Millionen Franken und die politische Gemeinde Au zwei Millionen Franken an den Neubau des Pfarreizentrums zahlen sollten. Das ist so nicht korrekt.

Wortäusserungen zur Entwicklung des Steuerfusses für Katholiken liessen deutlich weitere kritische Meinungen zu den geplanten Bauten erkennen. Der Steuerfuss für Katholiken würde unabhängig von der gewählten Variante um mindestens 4% erhöht.

Auch sind zusätzliche Verwaltungsressourcen nötig, beispielsweise eine zweite Messmer-Stelle, die die laufenden Kosten weiter erhöht. Meine letzte Frage, wo Personen ihre Punkte hin kleben könnten, die weder den «Alleingang der katholischen Kirche», noch die «Beteiligung der politischen Gemeinde» befürworteten, blieb unbeantwortet. Es konnte nur zwischen den zwei Neubau-Varianten gewählt werden. Gegen den Bau abzustimmen, war nicht möglich.

An der Versammlung waren geschätzte 70 Personen anwesend. Darunter viele Mitglieder des Kirchenchors, der Gemeindeverwaltung und Angestellte der Kirchgemeinde. Der Grossteil der Anwesenden hatte also eine intrinsische Motivation, den Bau zu unterstützen.

Auf das Blatt der bevorzugten Variante wurden jedoch nur 30 bis 40 Punkte geklebt. Ein objektiver Berichterstatter fragt sich, weshalb die anderen Teilnehmenden keine Punkte geklebt haben. Es wäre unbestrittenermassen schön, einen weiteren Ort für Veranstaltungen und ein tolles Vereinsleben zu haben.

Aktuell kommen jedoch alle Behörden mit steigenden Kosten auf uns zu. Die Primarschule muss bereits nächstes Jahr mehr Schulraum und Lehrpersonen finden. Neue Schulhäuser und Kindergärten in Au und Heerbrugg, sowie ein Altersheim in Au werden früher oder später gebaut, ein neues Gemeindehaus wird diskutiert, das Projekt Littenbach verursacht zusätzliche Kosten und der Kredit für die Eishalle wurde bewilligt.

Es scheint unausweichlich, dass wir bald zu einer weiteren Steuererhöhung Ja sagen müssen. Bereits an der letzten Versammlung wurde eine Erhöhung des Steuerfusses um bis zu 20% vorgeschlagen! Aus diesem Grund appelliere ich an alle, neue Projekte kritisch zu hinterfragen und unsere Steuergelder dort zu investieren, wo sie am meisten Nutzen stiften. Der grösste Bedarf ist bestimmt bei der Schule.

Weshalb können wir das Projekt Pfarreiheim nicht so anpassen, dass es Platz für mehr Schulraum bietet oder mindestens der Schülerhort integriert werden kann?

Karin Zoller, Au