31.01.2023

Ist die Baustelle etwa geheim? Die Sicht auf die Brendenbach-Verbauung ist versperrt

Seit einigen Monaten brummen und donnern Baumaschinen an der Brendenbach-Verbauung in Altstätten unaufhörlich, aber man sieht nicht, was dort eigentlich vorgeht, da eine hermetisch abgeschlossene Wand jegliche Sicht verwehrt.

Von Ueli Bietenhader
aktualisiert am 31.01.2023

Zwischen Brillen Kühnis und Moflar steht die rätselhafte Wand. Immer wieder versuche ich, wenigstens eine Ritze zu finden, durch welche ich einen kleinen Einblick
auf die gewaltige Baustelle erhaschen könnte. Aussichtslos.

Halt, ja, doch! An einer schmalen Bretterwand bei der Hausecke von Brillen Kühnis sind zwei Herzen in der Grösse von einem Dezimeter herausgesägt worden. Das eine Herzloch befindet sich auf einer Höhe von zwei Metern. Da können nur Enaks (Riesen) durchgucken, sie sehen aber auch nur auf die genüberliegende Wand. Und unten befindet sich das zweite Herz, zu welchem sich selbst Kinder hinunterbücken müssten und sähen auch nur an die gegenüberliegende Wand. Ich komme nicht darum herum zu vermuten, dass hier das Volk, die Steuern zahlende Bevölkerung, verulkt wird. «Gix, da siehst du nix!» Hätten wir denn nicht alle das Recht, zu wissen und zu sehen, was aus dem idyllischen Brendenbach gemacht wird?

Aha, ist ja klar. Jetzt ist der Schuss draussen – «de Schoss isch doss!»: Niemand soll Augenzeuge sein, wenn hundert Meter weiter oben dann die schöne, schützenswerte und immer noch für alle Belastungen taugliche Brendenbachbrücke «oms Verrekke» abgebrochen würde. «Gix, da siehst du nix!»

Ueli Bietenhader
Altstätten