02.06.2023

Klimaneutralität und Energiewende: Die Schweiz im Würgegriff?

Abstimmung Klima- und Innovationsgesetz vom 18. Juni.

Von Manuel Cadonau Au SG
aktualisiert am 02.06.2023

Der weltweite CO2-Gehalt beträgt derzeit 0,04%. Die Inlandemissionen der Schweiz tragen weniger als 0,1% zum globalen CO2-Ausstoss bei. Dafür soll der Schweizer Bürger übermässig finanziell stark belastet werden, um klimaneutral zu sein. Es ist allgemein bekannt, dass wir bereits heute unter einem Mangel an Strom leiden. Menschen mit durchschnittlichem Einkommen, Familien, Rentner, Hotels, Restaurants und Gewerbebetriebe leiden bereits unter den hohen Strom- und Energiepreisen. Der unrealistische Umbau der Energieversorgung wird laut einer Studie Kosten von mindestens 387 Milliarden Franken verursachen. Das bedeutet über 1400 Franken zusätzliche Kosten pro Person und Jahr! Die Industrie wird gezwungen, ihre Produktion einzuschränken oder ins Ausland zu verlagern. Hauseigentümer müssen massive Investitionen tätigen, was zu steigenden Mietpreisen führt.

Wie sollen wir rund 60% des Schweizer Energiebedarfs durch Strom ersetzen? Laut Berechnungen würden dafür zusätzlich 17 Pumpspeicherkraftwerke wie bei der Grande Dixence, etwa 5000 Windräder und 70 Millionen Quadratmeter Solaranlagen benötigt. Dies hätte eine Verschandelung von Natur und Landschaft zur Folge. Zudem kann der Strombedarf im Winter trotz Sonnen- und Windenergie nicht ausreichend gedeckt werden, da wir Strom nicht effektiv speichern können.

Die aktuelle Krise zeigt auch, dass wir uns nicht auf Importe verlassen können. Dennoch sollen mit dem gefährlichen und teuren Klima-Gesetz Benzin, Diesel, Öl und Gas verboten werden, obwohl diese fossilen Energieträger derzeit 60% unseres Energiebedarfs decken. Dadurch verschärft sich die Energiekrise massiv, und wir alle müssen immense Kosten tragen. Es müssten intakte Heizungen entfernt und Autos mit Verbrennungsmotoren ausgemustert werden.

Fraglich ist, ob dies wirklich ökologisch sinnvoll ist. Es scheint mir nicht realistisch, ausschliesslich auf Wasser-, Solar- und Windkraft zu setzen, insbesondere angesichts des rapiden Bevölkerungswachstums, das diesem Bestreben entgegensteht. Eine sichere und bezahlbare Energieversorgung erfordert den Einsatz verschiedener Energiequellen. Es ist klar, dass wir Solar- und Wasserkraft einbeziehen müssen, aber die CO2-neutrale Kernenergie sollte unbedingt weiterhin eine Option sein. Dank des erfolgreichen Referendums der SVP haben die Bürger am 18. Juni die Möglichkeit, über dieses teure und fragwürdige Gesetz abzustimmen.

Manuel Cadonau, Vorstandsmitglied SVP Au/Heerbrugg