Garten 22.04.2023

Bei Schneidearbeiten lauern unbekannte Gefahren auf die Haut

Man kann sich beim Gärtnern in die Finger schneiden, an Dornen kratzen oder beim Umstechen den Knöchel stauchen. Wussten Sie, dass man sich bei Schneidearbeiten gewaltig die Haut verbrennen kann?

Von Bert Stankowski, Weisslingen
aktualisiert am 24.04.2023

Phototoxisch heisst das Stichwort, nach dem man googeln kann. Hier stösst man unweigerlich auf einen invasiven Neophyten, also eine sich unter Umständen ausserordentlich schnell verbreitende Pflanze: den Riesenkerbel, Heracleum mantegazzianum. Da man bei dem Gewächs empfiehlt, es mit Stumpf und Stiel auszugraben, muss man das Riesending erst einmal kleinkriegen. Dazu muss man die grossen Blätter abschneiden und vernichten. Das ist eine Heidenarbeit, bei der man rasch ins Schwitzen gerät und sich darum gern von Überkleidern frei macht. Ja, und dann passiert es.

Bei Schneidearbeiten lauern unbekannte Gefahren auf die Haut


Bei der Arbeit kommt man unweigerlich mit Hautpartien an Händen und Armen in Blattkontakt. Ich schneide je­weils im Frühling meinen Efeu, dessen Früchte den Amseln im Winter als Futter dienten, etwas zurück. Bei der Arbeit hat man wegen der höheren Temperaturen schon oft einmal nur ein ärmelloses T-Shirt an.
Und dann kommt es un­weigerlich:

Anfangs juckt die Haut etwas, was man in der Arbeitswut nicht so schnell bemerkt. Danach erkennt man, sofern man es überhaupt be­achtet, eine zunehmende Rötung der Haut. Im Laufe des Abends erscheint dann eine recht gut sichtbare Bräunung der Haut.
Während der nächsten Tage kann die Verfärbung sogar bis ins Bläuliche hinein reichen. Das ist, je nachdem wie intensiv und lange der Kontakt war, auch stark ausgeprägt. Warum erzähle ich Ihnen das? Als Anregung, bei Gartenarbeiten solcher Art , empfehle ich Ihnen, langärmlige Kleidung zu tragen. So schützen Sie sich, auch wenn sie ein bisschen schwitzen. Das soll ja gesund sein.

Der Sonnenbrand kommt schneller

Phototoxische Reaktionen entstehen als empfindliche Antwort der Haut auf die Wech­selwirkung von UV-Strahlung und chemischen Auslösern wie Pflanzen, Medikamenten oder Kosmetika. Man könnte sagen, Sie bekommen schneller einen Sonnenbrand als gewöhnlich.

Manchmal reicht schon eine geringe Menge Licht aus, um an den Hautstellen, die der Sonne ausgesetzt waren, eine brennende Rötung oder sogar Blasen hervorzurufen.

Heilt die betroffene Hautstelle ab, können Farbveränderungen zurückbleiben. Also sowohl eine Hypopigmentierung als weisse Flecken (Pigmentverlust) als auch eine Hyperpigmentierung als braune Flecken (vermehrte Pigmentierung) sind möglich.

Also kann ich nur empfehlen: Lange Ärmel und Handschuhe, allenfalls keine Shorts zur Arbeit.

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