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Fussball 14.01.2024

Budenzauber-Freitag beim FC Widnau bot beste Unterhaltung

Vier Stunden Budenzauber gab es am Freitag in Widnau zu erleben. Gefallen hat nicht nur der Auftritt des Turniersiegers aus Altstätten, auch bei anderen Mannschaften gab es einige bemerkenswerte Lichtblicke zu sehen.

Von Remo Zollinger
aktualisiert am 14.01.2024

Eigentlich ist es unglaublich: Vor dem Raiffeisencup 2024 hatte der FC Altstätten das Widnauer Hallenturnier noch nicht einmal gewonnen. Am Freitag holte der Zweitligadominator dies nach – Simon Eugster entschied den Final mit einem seiner mehreren wuchtigen Weitschusstore für den FCA. Nach dem ersten Spiel hatte es danach allerdings noch gar nicht ausgesehen: Die Brunner-Elf verlor gegen Montlingen 3:7. Im Final folgte die Revanche.

Der FC Montlingen darf mit dem Turnier dennoch zufrieden sein. Besonders in der Offensive zeigte er sehenswerten Fussball. Die Besa-Zuzüge Nurkan Ibrahimi und Endrit Leka überzeugten auf der ganzen Linie, auch Stefano D’Amico und Furkan Sarac wirbelten die gegnerischen Abwehrreihen ordentlich durcheinander. Am Ende des Turniers hatte jeder Montlinger Feldspieler mindestens ein Tor erzielt.

Montlingens Nurkan Ibrahimi (links) zeigte, warum er für die Oberrheintaler Offensive eine deutliche Verstärkung ist.
Montlingens Nurkan Ibrahimi (links) zeigte, warum er für die Oberrheintaler Offensive eine deutliche Verstärkung ist.
Bild: rez

Torhütertore gab es zwei – und an beiden war Widnau-Juniors-Goalie Leo Hetzel beteiligt. Erst traf er gegen Au-Berneck mit einem Weitschuss zum 2:1, dann kassierte er gegen den jungen Diepoldsauer Lukas Sigrist ein Tor. Sigrist hob den Ball aus der eigenen Hälfte über Hetzel.

Erzielte als Goalie ein Tor – und kassierte ein Goaliegoal: Widnaus Leo Hetzel.
Erzielte als Goalie ein Tor – und kassierte ein Goaliegoal: Widnaus Leo Hetzel.
Bild: rez

Der FC Diepoldsau-Schmitter überzeugte in der Gruppenphase ohnehin: Er gewann alle drei Spiele. Wie sehr es sich lohnt, bis zur allerletzten Sekunde an den Sieg zu glauben, zeigte Finn Metzler gegen St. Margrethen: Er schoss mit einer Ecke nach 10:59 von 11 Spielminuten einen Gegner an, der Ball fand (wohl) den Weg über die Linie und Diepoldsau gewann 1:0.

Glaubte bis in die allerletzte Sekunde an den Sieg: Diepoldsaus Finn Metzler.
Glaubte bis in die allerletzte Sekunde an den Sieg: Diepoldsaus Finn Metzler.
Bild: rez

Der FC Widnau schlüpfte in die Rolle des Gastgebers und tat dies erneut vorzüglich. Viel Publikum fand sich in der Aegetenhalle ein, um in vier Stunden jede Menge Fussball zu sehen. Dank des Einsatzes des Vereins gab’s aber keinen «klassischen» Hallenfussball; die Widnauer verlegten einen Kunstrasen und stellten Banden auf. Während das «Eins» nicht glänzte, gelang dies den Juniors, die als Titelverteidiger gestartet waren: Sie holten Rang drei und stellten mit Aaron Heule den Torschützenkönig des Turniers.

Das erste Turniertor gelang dem Widnauer Zuzug Emir Murati (li.) gegen Rebstein.
Das erste Turniertor gelang dem Widnauer Zuzug Emir Murati (li.) gegen Rebstein.
Bild: rez

Dass Widnau dieses nur auf Rang sechs beendete, ist auf die Nervenstärke des FC Au-Berneck zurückzuführen. Im Klassierungsspiel verwerteten alle fünf Mittelrheintaler ihre Penaltys. Dies sehr zur Freude von «Trainer» Guido Boehrer. Cheftrainer Roman Hafner war gar nicht dabei – ebenso wenig wie seine Amtskollegen aus Widnau (Andreas Lüchinger stand am Grill) und Rebstein.

Au-Berneck – rechts im Bild Tobias Dierauer – bewies im Penaltyschiessen gegen Widnau Nervenstärke.
Au-Berneck – rechts im Bild Tobias Dierauer – bewies im Penaltyschiessen gegen Widnau Nervenstärke.
Bild: rez

Der FC Rebstein ist nach Altstättens Sieg der einzige Club im Teilnehmerfeld, der das Turnier noch nie gewonnen hat. Er trat in Widnau mit einem besseren Juniorenteam an und war in der starken Gruppe A chancenlos. Immerhin gelang dann ein Sieg im Spiel gegen den letzten Rang. Das Tor zum 1:0 erzielte bezeichnenderweise der jüngste Spieler des Turniers, der 15-jährige Erion Aslani.

Neben Torschütze Erion Aslani kam bei Rebstein mit Malik Aliev ein zweiter B-Junior zum Einsatz.
Neben Torschütze Erion Aslani kam bei Rebstein mit Malik Aliev ein zweiter B-Junior zum Einsatz.
Bild: rez

Im Spiel um Platz sieben besiegte der FCR den FC St. Margrethen. Er hatte sich, der misslichen Tabellenlage in der dritten Liga zum Trotz, sehr anständig präsentiert und sich gegen die Widnau Juniors im dramatischen 3:3 sogar einen Zähler erkämpft. Es war ein für die Liga ermutigender Auftritt des Turnier-Rekordsiegers.

Schlussrangliste: 1. Altstätten, 2. Montlingen, 3. Widnau Jun., 4. Diepoldsau-Schmitter, 5. Au-Berneck, 6. Widnau, 7. Rebstein, 8. St. Margrethen.