Promotion 22.07.2023

Die Berichtsaison nimmt an Fahrt auf, Quartalsergebnisse fallen aber gemischt aus

Der Schweizer Aktienmarkt tat sich in der neuen Handelswoche schwer damit, eine klare Richtung zu finden.

Einerseits dämpften schwache Wachstumsdaten aus China sowie das gescheiterte Getreideabkommen mit Russland die Stimmung. Andererseits fielen die Quartalsergebnisse gemischt aus. Positive Nachrichten gab es von Novartis. Der Pharmariese hat im zweiten Quar­tal auf  Umsatz- sowie Gewinnebene die Analystenprognosen übertroffen und den Ausblick für das Gesamtjahr erneut erhöht.

Darüber hinaus kündete das Un­ternehmen ein neues Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 15 Mia. US-Dollar an. Ebenfalls einen klaren Gewinnanstieg verzeichnet ABB. Der Industriekonzern wurde zudem profitabler. Der Auftragseingang nahm allerdings leicht ab.

Grösserer Stellenabbau geplant

Schwache Ergebnisse publizierten dafür Arbonia, Bossard, Georg Fischer, Rieter und Zehnder. Die Unternehmen leiden unter der konjunkturellen Abkühlung und Frankenstärke. Um zu sparen, planen nun Spinnereimaschinenhersteller Rieter und Bauzulieferer Arbonia einen grösseren Stellenabbau.

Die Spekulationen der Bör­sianer auf ein rasches Ende des Zinserhöhungszyklus belasten derweil weiter den US-Dollar. Der «Greenback» markierte folglich ein neues Achtjahrestief bei 0.8554 Franken. Von der Schwäche der US-Währung profitiert der Goldpreis.

So teuer wie lange nicht mehr

Er klettert bis auf  1987 Dollar pro Unze. Damit war das Edelmetall so teuer wie letztmals Mitte Mai.

Die Inflation in Grossbritannien ist im Juni – stärker als erwartet – von 8,7 auf  7,9 % gefallen. Auch die Kernrate war rückläufig. Bei den Anlegern liess das die Hoffnung aufkeimen, dass die Bank of England (BoE) nun das Tempo geldpolitischer Straffung reduzieren könnte.

Das britische Pfund kam unter Verkaufsdruck. Wir halten das aber für unwahrscheinlich. Die BoE wird vielmehr alles daran setzen, die Inflation möglichst schnell auf ihr Zielniveau zu drücken. Der mit der Corona-Öffnung Chinas erhoffte Aufschwung nimmt nicht recht Fahrt auf.

Weltweite Konjunkturflaute

Das Bruttoinlandprodukt (BIP) ist im zweiten Quartal mit 6,3 % so stark wie im Sommer 2021 gewachsen. Experten hatten ein Plus von 7,1 % erwartet. Gründe sind die weltweite Konjunk­turflaute, die schwächelnde Inlandsnachfrage sowie der kriselnde Immobiliensektor.

Unter den enttäuschenden Daten aus dem Reich der Mitte litten die Aktien der Luxusgüterhersteller. So verloren jene vom Weltmarktführer LVMH und von Hermes zeitweise 5 % an Wert, die Papiere des Schweizer Branchenvertreters Richemont über 10 % – hier verstärkten die hinter den Erwartungen zurückgebliebenen Quartalszahlen die Talfahrt.

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