proLitteris
Altstätten 24.11.2023

Die spezielle Beschulung von Kindern verursacht immer höhere Kosten

An der Schulbürgerversammlung vom Donnerstagabend präsentierte die Schule Altstätten ihre Zahlen. Die Anwesendenzahl schlug alle Rekorde. Bei den Finanzen stachen die Mehrkosten für verhaltensauffällige Kinder heraus.

Von Sara Burkhard
aktualisiert am 24.11.2023

Obwohl die Schulbürgerversammlung im «Sonnen»-Saal am Donnerstagabend – im Gegensatz zur anschliessenden Bürgerversammlung –  noch durchgeführt werden konnte, liess die Anzahl Interessierter, die erschienen waren, erahnen, was später folgen sollte.

Mit 5,1 Prozent der Stimmberechtigten war es denn auch für die Schule ein Rekordabend. «Sagenhaft», schwärmte Schulratspräsident Remo Maurer.

Das Interesse war gross, der Sonnensaal in Altstätten war bis auf den letzten Stuhl besetzt.
Das Interesse war gross, der Sonnensaal in Altstätten war bis auf den letzten Stuhl besetzt.
Bild: Sara Burkhard

Nicht ganz so erfreulich stachen indes besonders zwei Zahlen hervor: Bei der Oberstufenschulgemeinde benötigt die Musikschule 60000 Franken weniger Geld. «Hier sind Minderausgaben aber kein gutes Zeichen – leider wollen weniger Schülerinnen und Schüler ein Instrument lernen», sagte Maurer bedauernd.

Hohe Kosten für verhaltensauffällige Kinder

Bei den Zahlen der Primarschule ging es hingegen in die andere Richtung: 168300 Franken Mehrkosten für Schulgelder. Dies ist ein grosser Anstieg. «Wir haben immer mehr Kinder, die im Kindergarten oder in der Unterstufe Verhaltensauffälligkeiten zeigen», sagte Maurer. Dann brauche es oft Klassenassistenzen und das koste viel Geld. Maurer erklärte:

Vermehrt handelt es sich um Kinder, die die Autorität der Lehrpersonen nicht akzeptieren können.

Um diesem Problem zu begegnen, gibt es unter Leitung des kantonalen Bildungsdepartements eine Arbeitsgruppe, die versucht, Kapazitäten zu schaffen, um den Herausforderungen zu begegnen. Dieser Gruppe gehört auch Schulratspräsident Remo Maurer an.

In der Prognose mit den dazugehörigen Zahlen wird deutlich, dass der finanzielle Aufwand weiter steigen wird. Zumal mehr Zuzüge erwartet und die Abschreibungskosten der neuen Schulbauten ab 2026 zu Buche schlagen werden.

Insgesamt gab es jedoch wenig Überraschungen und so stimmten die anwesenden Bürgerinnen und Bürger dem Budget- und Finanzbedarf 2024 von der Primar- sowie der Oberstufenschule zu.

Schulhaus Feld bekommt Sportplatz, Bild ein Tipi

Ganz im Sinne des modernen pädagogischen Konzeptes wird Schülerinnen und Schülern des Schulhauses Bild bald im Aussenbereich ein Tipi zur Verfügung stehen. Dies ist für das kommende Jahr budgetiert.

Abgestimmt wurde auch über die neue Pausenplatzgestaltung beim Schulhaus Feld. Hier soll der Pausenunterstand erweitert werden, beim zentralen grossen Baum ein Holzplateau entstehen, sowie auf der brachliegenden Wiese ein Aussensportplatz gebaut werden. Die Stimmbürgerschaft nahm die Kosten von 856800 Franken hierfür an.

Betreuter Mittagstisch noch ohne fixen Ersatz

Zwei Änderungen wurden von Remo Maurer auch noch präsentiert. Die eine ist administrativer Natur, da die Schule auf nächstes Jahr eine neue Verwaltungssoftware einführt. Von dieser erhofft man sich eine deutlich bessere Kommunikation zwischen Schule und Eltern.

Die zweite Änderung betrifft die Tagesstrukturen und insbesondere den betreuten Mittagstisch. Da die Villa Uz auf nächsten Sommer abgerissen wird, wird man für die einen neuen Platz für das Betreuungsangebot am Mittag  finden müssen. Noch konnte keine geeignete Lokalität  gefunden werden.